In einer Dokumentation der Marke «Terra X History» blickt die Mainzer Fernsehstation auf die unterschiedlichen Arten.

Zum Abschluss des langen Sport- und Fernsehtags widmet sich das ZDF um 23:45 Uhr in «Terra X History» „Das geteilte Fest: Weihnachten in Ost und West“ einem besonderen Kapitel deutscher Zeitgeschichte. Die Dokumentation fragt, wie unterschiedlich – und zugleich ähnlich – die Menschen in der Bundesrepublik und der DDR das Weihnachtsfest feierten. Zwischen Christkind und Weihnachtsmann, Geschenkefülle und Mangelwirtschaft, Familienritualen und staatlicher Ideologie entsteht ein lebendiges Porträt zweier Gesellschaften, die trotz aller Gegensätze im Fest der Liebe einen gemeinsamen Nenner fanden.
Schauspielerin Teresa Weißbach, bekannt aus dem ZDF-«Erzgebirgskrimi», erinnert sich an ihre Kindheit im Erzgebirge und erzählt von den weihnachtlichen Bräuchen ihrer Familie in der DDR. Die Dokumentation geht der Frage nach, ob es tatsächlich stimmte, dass das sozialistische Regime Weihnachten abschaffen wollte – oder ob die vielzitierten „geflügelten Jahresendfiguren“ eher zur westlichen Mythenbildung gehören. Frank Schöbel berichtet von seinem Kultalbum „Weihnachten in Familie“, das trotz oder gerade wegen seiner traditionellen Lieder zum Kassenschlager im Osten wurde.
Im Westen prägten dagegen Wohlstand und Konsum die Feiertage. Stefan Lukschy, Regieassistent von Loriot, schildert, wie «Weihnachten bei Familie Hoppenstedt» entstand – ein Sketch, der das bundesdeutsche Fest samt Einkaufsstress und Familienchaos unsterblich machte. Dagmar Wöhrl, ehemalige Politikerin aus Nürnberg, erzählt von ihren eigenen Weihnachtstraditionen rund um den Christkindlesmarkt. Und mit der Geschichte der Familie Wohlfahrt, die nach der Flucht aus der DDR ein weltbekanntes Weihnachtsimperium aufbaute, schließt sich der Kreis.