AbuGoku: Vom Schulabbrecher zum Twitch-Star mit Millionenreichweite

Mit Humor, Authentizität und einer großen Portion Streetfood hat sich Gacfar Elmoussa alias AbuGoku in wenigen Jahren zu einem der erfolgreichsten Streamer Deutschlands entwickelt.

Gacfar Elmoussa, besser bekannt unter seinem Online-Namen AbuGoku, gehört zu den spannendsten Persönlichkeiten der deutschen Streaming-Szene. Der 1993 geborene Kieler, Sohn eines palästinensischen Vaters und einer libanesischen Mutter, wuchs mit zehn Geschwistern auf – ein Umfeld, das ihn geprägt hat. Als sein Vater starb, war Elmoussa gerade einmal 14 Jahre alt. Die schulische Laufbahn geriet ins Wanken, einen Abschluss schaffte er nicht. Doch was damals wie ein Rückschlag wirkte, sollte ihn später antreiben: Heute zählt AbuGoku zu den bekanntesten Content Creatorn des Landes – mit über 630.000 Followern auf Twitch und rund 620.000 Abonnenten auf YouTube.

Seine Karriere nahm 2021 Fahrt auf, als er in der Welt des „GTA“-Roleplays auf Twitch durchstartete. In den Livestreams von „Grand Theft Auto V“ schlüpft er in unterschiedliche Rollen – etwa „Mr. Bitcoin“ – und erschafft zusammen mit anderen Streamern wie xRohat (bekannt als Big Sosa) komplexe, fiktive Geschichten voller Konflikte, Machtspiele und Emotionen. Sein Erfolg liegt nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern in seiner Fähigkeit, Figuren authentisch, glaubwürdig und lebendig wirken zu lassen. AbuGoku versteht es, aus virtuellen Szenen echte Erlebnisse zu machen. Die Zusammenschnitte seiner Streams erscheinen auf dem Zweitkanal „MierdaYT“ mit inzwischen rund 45.000 Abonnenten, während seine Livestreams regelmäßig mehr als 3.000 Zuschauer gleichzeitig anziehen.

Doch AbuGoku hat längst bewiesen, dass er mehr als nur Gaming kann. Auf seinem Hauptkanal AbuGoku9999 dreht sich vieles um Reallife-Content und Food-Vlogs – ein Bereich, der seine Popularität weiter steigert. Ob Streetfood in Berlin, Dönerläden in Köln oder internationale Spezialitäten aus aller Welt: Elmoussa probiert sich durch Deutschlands Straßenküchen und internationale Leckereien. Dabei bleibt er bodenständig – er betont immer wieder, kein Feinschmecker zu sein, sondern einfach ein neugieriger Typ, der seine ehrliche Meinung teilt. Seine Begeisterung ist ansteckend, sein Ton locker und humorvoll.

Besonders beliebt sind seine Food-Videos mit anderen Creatorn, darunter Sidney Eweka, Arda Saatci oder Papaplatte, in denen er nicht nur neue Geschmäcker, sondern auch Persönlichkeiten vorstellt. Diese Mischung aus Unterhaltung, Authentizität und Gemeinschaft trifft den Nerv seiner Zuschauer. AbuGoku präsentiert Vielfalt, ohne belehrend zu wirken – und genau das macht ihn so nahbar.

Neben seinen eigenen Projekten nimmt der Kieler regelmäßig an Events der Creator-Szene teil – von Kollegahs Family & Friends Sommerfest bis zu den Winter-Events von MontanaBlack und Zarbex. Dort entstehen neue Kontakte, spontane Kooperationen und natürlich jede Menge Content. Essen bleibt auch hier sein roter Faden: Zwischen Reactions und Smalltalk steht meist ein Food-Stand im Mittelpunkt.

Auf seinem dritten YouTube-Kanal AbuStream (rund 94.000 Abonnenten) präsentiert Elmoussa die besten Highlights aus seinen Livestreams und reagiert auf Vlogs anderer Influencer. Damit schafft er eine Brücke zwischen Entertainment und Community-Interaktion. Was AbuGoku von vielen anderen unterscheidet, ist sein offener Umgang mit seinem Privatleben. Der fünffache Vater spricht regelmäßig über Familie, Verantwortung und Glauben. Er heiratete bereits mit 19 Jahren und betont, wie sehr ihn diese frühe Familiengründung geformt hat. Trotz seines Erfolgs bleibt er nahbar – jemand, der seine Wurzeln nicht vergisst und über Schwierigkeiten offen spricht.



Sein Lebensweg liest sich wie ein Gegenentwurf zur klassischen Influencer-Erfolgsgeschichte: kein Schulabschluss, kein kalkulierter Medienplan, keine Agenturstrategie – sondern Charisma, Ausdauer und Glaubwürdigkeit. AbuGoku hat sich sein Publikum selbst aufgebaut, Stück für Stück. Heute erreicht er täglich hunderttausende Menschen, ohne den Kontakt zu seiner Community zu verlieren.

In einer Zeit, in der viele Creator auf Schlagzeilen, Skandale oder künstliche Aufreger setzen, wirkt AbuGoku fast altmodisch: ein Mann, der mit Familie, Essen und ehrlichem Humor begeistert. Sein Aufstieg zeigt, dass Authentizität immer noch wirkt – selbst in einer schnelllebigen Onlinewelt.
28.12.2025 12:55 Uhr  •  Lukas Mende Kurz-URL: qmde.de/166592