ZDF produziert DDR-Doku «Dudendorf»

Die Rekonstruktion der realen Geschichte um den Banker Robert Mayer dauert noch bis Ende des Jahres an.

Das ZDF hat die Produktion eines neuen Dokufilms angekündigt: Dudendorf, ein kleines ehemaliges DDR-Vorzeigegut in Mecklenburg-Vorpommern, wird 1994 von Robert Mayer, einem schwäbischen Banker, gekauft. Mit dem Kauf übernimmt Mayer nicht nur den landwirtschaftlichen Betrieb, sondern erwirbt praktisch das ganze Dorf – Kita, Konsum, Häuser, Wohnblöcke, Straßen, Gehwege und Wasserversorgung. Fast alles in Dudendorf gehört Robert Mayer. Die Rekonstruktion der realen Geschichte dauert noch bis Ende des Jahres an. Der voraussichtliche Sendetermin ist im Herbst 2026.

Inhaltlich ansetzen wird der Dokufilm mit dem gleichnamigen Titel «Dudendorf» Dreißig Jahre später, denn inzwischen ist von dem einstigen Dorf außer dem landwirtschaftlichen Großbetrieb nur noch wenig übrig. Die meisten Gebäude sind verfallen oder abgerissen. Dort, wo früher Konsum und Dorfkneipe das Zentrum des dörflichen Lebens bildeten, steht heute ein Güllefass – bedrückend nahe an den letzten verbliebenen Wohnhäusern. Etwa zwanzig Menschen von ehemals 300 leben noch in Dudendorf.

Wie unter einem Brennglas lassen sich in dem dörflichen Mikrokosmos ost-westdeutsche Konflikte finden, die trotz 35 Jahren Einheit noch immer aktuell sind, meint das ZDF. In dem Dokumentarfilm gehen die beiden Autoren Mark Sternkiker und Jean-Pierre Meyer-Gehrke der Frage nach, ob Dudendorf eine Zukunft hat – und ob aus Neben- und Gegeneinander ein Miteinander werden kann.
17.11.2025 09:20 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/166391