Das Unternehmen aus Unterföhring bekommt zusätzlich einen milliardenschweren Kredit bei MediaForEurope (MFE), um Kündigungen abzusichern.

Die ProSiebenSat.1 SE hat ihren Quartalsbericht am Mittwochabend vorgelegt. In den Monaten Juli, August und September belief sich der Umsatz auf 820 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum wurden 882 Millionen Euro erzielt. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank von 104 auf 76 Millionen Euro, das Nettoeinkommen stieg aufgrund von Sondereffekten von 31 auf 91 Millionen Euro. Laut dem Unternehmen sei der Marktanteil von 19,5 auf 20,7 Prozent gewachsen. Dabei pickte sich das Unternehmen jedoch die Zielgruppe der 20- bis 59-Jährigen heraus. In Österreich wählte das Unternehmen die 12- bis 49-Jährigen zum Vergleich (27,9 %), in der Schweiz argumentiert ProSiebenSat.1 mit den ab 7-Jährigen (15,0 %).
Die schwachen Reichweiten der Sender ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Werbeerlöse weiterhin sinken. Die Fernseh-Erlöse sanken im Jahresvergleich im dritten Quartal von 311 auf 288 Millionen Euro. Noch vor zehn Jahren betrug der Umsatz "Segment Broadcasting German-speaking" 483,7 Millionen Euro, die Einnahmen sind seit Jahren rückläufig. Der digitale Umsatz, beispielsweise mit Joyn, stagniert mit einem Plus von einer Million Euro bei 72 Millionen Euro. Trotz positiver Pressemitteilungen ist es dem Unternehmen nicht gelungen, die Klicks auf Joyn zu monetarisieren. Der Entertainment-Umsatz in der übrigen Welt sank von 68 auf 61 Millionen Euro. Der Dating- und Videobereich schrumpfte von 85 auf 66 Millionen Euro, die Commerce-&-Ventures-Sparte verlor zehn Millionen und landet bei 208,8 Millionen. Der Gewinn vor Steuern stammt zum überwiegenden Teil aus dem Entertainment-Bereich, ist allerdings mit 65 Millionen Euro stark rückläufig (Vorjahresergebnis: 87 Millionen). Dating sorgte für einen Gewinn von zehn Millionen, Commerce liegt nur noch bei sieben Millionen Euro.
Infolge des Übernahmeangebots stellte MFE ein Finanzierungspaket von insgesamt 2,1 Milliarden Euro bereit, um kontrollwechselbedingte Kündigungen abzusichern. ProSiebenSat.1 unterzeichnete am 7. November 2025 einen Darlehensvertrag mit einem internationalen Bankenkonsortium zur Umsetzung der Finanzierung.