Das Werk mit Josef Hader in tragender Rolle wies noch akzeptable Ergebnisse vor, hätte aber mehr Zuschauende ins ZDF ziehen können.

Gestern ab 20.15 Uhr zeigte das ZDF das von Matti Geschonneck inszenierte Historiendrama
«Sturm kommt auf». Handeln soll es sich um eine Darstellung des aufkommenden Faschismus: Schuster Julius Kraus gerät immer tiefer in den Strudel der politischen Ereignisse zwischen 1918 und der Machtergreifung Hitlers 1933, bis die Offenlegung seiner jüdischen Identität ihm zum Verhängnis werden. Aufgesetzt wurde das Drama mit Josef Hader in der Hauptrolle nach dem Roman "Unruhe um einen Friedfertigen" von Oskar Maria Graf. Anlass ist der 9. November als mahnende Erinnerung an die Reichspogromnacht und die Opfer des Nationalsozialismus.
Insgesamt waren es mit dem ersten Teil 3,01 Millionen Interessierte, die dem relevanten Stoff eine mäßig passable Resonanz von 12,7 Prozent Anteil sicherten. Ob damit auch die höchste Primetime-Leistung möglich war, kann wegen der fehlenden RTL-Daten noch nicht gesagt werden. Beim jungen Publikum war man hingegen eindeutig schwach unterwegs: Niedrige 4,8 Prozent durch 0,21 Millionen ergaben sich bei ihnen. Später holte das
«Heute Journal» noch 3,17 Millionen gesamt wie 0,27 Millionen Jüngere bei jeweiligen Anteilen um solide 14,5 und durchwachsene 6,6 Prozent. Der zweite Teil von «Sturm kommt auf» wurde anschließend angehangen und hielt nur noch 2,00 Millionen zu 12,3 Prozent gesamt wie 0,08 Millionen zu sehr mauen 2,6 Prozent. Auch wenn die spätere Sendezeit sicher eine Rolle spielte, sprechen die krass verringerten Reichweiten tendenziell doch auch dafür, dass die Aufmachung des Stoffes nicht alle überzeugen konnte. Zudem kann die Vorab-Rezeption im Streaming ins Gewicht gefallen sein - hier werden demnächst die Programm-Marken Aufschluss geben.
Bei der ARD im Gegenprogramm handelte es sich zur Hauptsendezeit um einen neuen Dokufilm namens
«Terror. Fußball. Paris 2015». Die Rekonstruktionen sahen insgesamt nur sehr magere 1,85 Millionen Leute des Gesamtpublikums und beförderten einen zähen Wert von 7,8 Prozent zur Anstalt. Wesentlich freundlicher dagegen die Lage bei den Jüngeren, die zu wirklich guten 10,4 Prozent (0,46 Millionen) die Ausstrahlung wählten. Spät am Abend fuhr man dann noch seine Nachrichten-Sendung auf, und zwar die
«Tagesthemen». Jene enttäuschten aber mit trüben 8,7 Prozent (1,78 Millionen). Bei den Jüngeren konnten solide 8,9 Prozent durch 0,35 Millionen aufgebracht werden. Das Talk- Lead-Out
«Maischberger» schloss schließlich in Anbetracht wenigstens durchwachsener 9,6 Prozent gesamt (1,40 Millionen) wie schöner 9,0 Prozent der Jüngeren (0,23 Millionen) ab.