Gerade bei den jüngeren Leuten ist die Größenordnung mittlerweile brutal erschreckend - daran konnten (zunächst) auch neue Figuren nichts ändern.

Mittwoch startete am Nachmittag des Ersten die Telenovela
«Rote Rosen» in ihre 24. Staffel und damit in einen neuen Zyklus mit veränderten Hauptfiguren. In der frischen Runde dreht sich die Liebesgeschichte erstmals um zwei Frauen: Lou (Eva Maria Grein von Friedl) und Jess (Juana Nagel), die ihre Leben nach einer schicksalhaften Verwechslung neu ordnen müssen, lautet es vom Inhaltlichen des Senders. Lou, Tochter von Victoria (Caroline Schreiber), verschlägt es zunächst noch mit Mann Daniel (Daniel Fritz) nach Lüneburg. Gemeinsam träumen sie davon, ihr Glück mit einer kleinen Tochter zu vollenden. Doch als Daniel durch eine Erkrankung unfruchtbar wird, bleibt ihnen nur eine letzte, kostbare Chance - eine künstliche Befruchtung...
Schaut man auf die Zahlen vom Montag, performte zumindest die auslaufende alte Staffel noch recht mau. So ging die Serie mit einem einstelligen Gesamt-Marktanteil von 9,3 Prozent in die Woche, die aus 0,63 Millionen nachmittäglichen Interessenten entstanden. Noch viel mehr Luft nach oben bestand in der Alterskategorie der 14-49-Jährigen, wo die Serie traditionell deutlich schlechter abschneidet. So auch zum Wochenstart, an dem nur ganz magere 2,2 Prozent (0,02 Millionen) mit dabei waren.
Diese Luft nutzte «Rote Rosen» dann aber am Dienstag mit dem Finale der 23. Runde nicht. Stattdessen ging es auf zähe 8,0 Prozent runter bei insgesamt 0,52 Millionen. Mit brutal mickrigen 0,6 Prozent bei den Jüngeren ging es an diesem Tag sogar komplett den Bach runter – das war Sparten-Sender-Niveau. Es waren gerade noch so messbare 0,01 Millionen Einschaltende in dieser Gruppe.
Am Mittwoch zum Auftakt der neuen Geschichten sollte es dann doch einen Push geben? Nicht sonderlich, denn beim Gesamtpublikum lief es mit zwar etwas angehobenen 9,0 Prozent etwas besser, aber dennoch weiter klar einstellig im Anblick kaum erhöhter 0,58 Millionen. Bei den Zuschauenden zwischen 14 und 49 konnte der Staffelstart zumindest linear ebenfalls keine Impulse auslösen. Lediglich marginal verbesserte 1,7 Prozent kamen in Anbetracht weiter 0,01 Millionen zustanden - das ist selbst für die älter geprägte Sendeanstalt viel zu wenig.
Am Donnerstag schienen die veränderten Ereignisse dann aber tatsächlich etwas ins Rollen zu kommen. Mit 0,66 Millionen ließen sich erstmals in der Woche wenigstens zweistellige 10,2 Prozent für die romantischen Geschichten erwärmen. Etwas anders sah es natürlich wieder bei den Jüngeren aus, wo anhaltend katastrophale 0,8 Prozent bei 0,01 Millionen gemessen wurden.
Dann wieder getrübt hat das Wochen-Resümee der Freitag, als die zuvor berichtete Gesamt-Quote wieder deutlich unterboten wurde und die Telenovela damit unter die Zehn-Prozent-Marke rutschte. Träge 8,1 Prozent wurden ausgewiesen (0,60 Millionen). Bei den Leuten ab 14 sah es unterdessen exakt genauso aus wie am Vortag, womit man also weiter tief im Morast steckte.
Insgesamt lassen sich in der linearen Ausstrahlung von «Rote Rosen» deutliche Erosionen erkennen. Bei den älteren Zuschauenden ist die Serie immer seltener in der Lage, in die Zweistelligkeit vorzustoßen. Ob die neue Staffel daran in den nächsten Wochen und Monaten etwas ändern kann, bleibt abzuwarten. Eine noch viel tiefere Krise durchlebt die Produktion seit einigen Monaten währenddessen bei den 14-49-jährigen, wo bloß noch Zwergen-Werte auf Nischenkanal-Level aufkommen. Zwar kann dies vor allem auch in dieser Altersgruppe zum Teil mit einer Streaming-Verschiebung erklärt werden, wo die Serie zu den erfolgreichen Programm-Marken zählt, trotzdem ist die aktuelle Verfassung in der Daytime für die ARD sicherlich ein Problem.