Von gefährlicher künstlicher Intelligenz bis Pendlerstress – fünf neue Dokumentationen starten in der ARD Mediathek im Dezember.

Im Dezember rückt die ARD Mediathek erneut gesellschaftlich brisante Themen in den Fokus – mit fünf neuen Dokumentationen, die teils alarmierende, teils tief persönliche Einblicke geben. Den Auftakt macht ab 1. Dezember 2025 die BR-Doku
«Gefährliche Intelligenz – Kindesmissbrauch mit KI», die sich einem hochaktuellen und erschütternden Thema widmet: der rasanten Verbreitung von KI-generierten Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern. Der Film zeigt, wie Täter mithilfe frei verfügbarer Modelle täuschend echte Bilder erzeugen, echte Kinderpornographie zum Training missbrauchen und in Online-Foren Anleitungen austauschen. Die Produktion wirft dringliche Fragen zur Verantwortung von Plattformen, Ermittlungsbehörden und Gesetzgebern auf – und zeigt, dass es längst nicht nur um Technologie, sondern um den Schutz von Kindern weltweit geht.
Ab 3. Dezember 2025 steht die WDR-Reportage
«team.recherche: Falsche Diagnosen – Böse Überraschung in deiner Krankenakte?» für zwei Jahre in der Mediathek. Das Format zeigt, welche fatalen Folgen fehlerhafte oder erfundene Diagnosen haben können – von Versicherungsproblemen über verweigerte Leistungen bis zu existenziellen Krisen. Hinter den falschen Einträgen steckt oft ein undurchsichtiges Abrechnungssystem im Gesundheitswesen. Das Team deckt auf, wie solche Fehler entstehen und warum die geplante elektronische Patientenakte die Situation noch verschärfen könnte. Linear läuft der Beitrag am 15. Dezember um 23:35 Uhr im Ersten.
Nur wenige Tage später folgt die MDR-Dokumentation
«Ich werde von einer KI therapiert – Künstliche Intelligenz und Psychotherapie» (ab 9. Dezember 2025). Der Psychotherapeut Umut Özdemir untersucht darin, ob KI-Chatbots wirklich therapeutisch wirksam sein können – oder ob sie nur die Illusion von Hilfe erzeugen. Begleitet von Psychologe Bertolt Meyer und Psychotherapeutin Johanna Löchner testet er gemeinsam mit Probandinnen und Probanden, ob sie menschliche und maschinelle Gespräche unterscheiden können. Ethikerin Judith Simon liefert eine kritische Reflexion der moralischen Dimension: Dürfen Maschinen in so sensible Lebensbereiche eindringen?
Am 16. Dezember folgt die ARD-Story
«Pendler-Stress. Nation auf Achse» (NDR/BR/RBB). Autor Kristof Kannegiesser beleuchtet die Schattenseiten eines Landes, das täglich unterwegs ist. Pendeln bedeutet nicht nur Zeitverlust, sondern wirkt sich massiv auf Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Beziehungen aus. Betroffene erzählen von Schlafmangel, sozialer Isolation, aber auch von Träumen, die sie sich durch ihren Beruf erfüllen konnten. Wissenschaftlerinnen und Experten erläutern, wie sehr die Pendlergesellschaft unter Druck steht – und welche politischen und infrastrukturellen Maßnahmen nötig wären, um gegenzusteuern.
Zum Jahresabschluss startet am 18. Dezember schließlich die 90-minütige MDR-Doku
«Becoming (S)TRONG – Von Vietnam nach Deutschland», die die außergewöhnliche Lebensgeschichte des vietnamesisch-deutschen Sängers Nguyen Trong Hieu erzählt. In Vietnam als „German Hot Guy“ bekannt, träumt der Musiker davon, auch in seiner deutschen Heimat Fuß zu fassen. Der Film begleitet ihn zwischen zwei Welten – und öffnet zugleich den Blick auf die vietnamesische Community in Deutschland. Mit dabei sind Starkoch Ngo The Duc und die Schauspielerinnen Mai Duong Kieu («In aller Freundschaft») und Minh-Khai Phan-Thi («Doppelhaushälfte»), die über kulturelle Identität und Erfolg in zwei Gesellschaften sprechen.