Zum National Cat Day: Diese Stubentiger wie Salem Saberhagen, Snowball und Tom haben Geschichte in der Flimmerkiste geschrieben.
Kaum ein Tier hat das Sitcom-Fernsehen so geprägt wie Salem. Der sprechende schwarze Kater aus «Sabrina – Total Verhext!» ist in Wahrheit ein verurteilter Hexenmeister, der als Strafe 100 Jahre lang im Körper eines Katers leben muss. Mit seiner sarkastischen Art, den größenwahnsinnigen Monologen und gelegentlichen Rückfällen in alte Machtfantasien sorgt er für bissigen Humor in jeder Folge. Salem kommentiert die Teenagerprobleme seiner Mitbewohnerin Sabrina Spellman auf herrlich überhebliche Weise und macht dabei jede Szene zu seiner Bühne. Die Kombination aus animatronischer Puppe, trockenen One-Linern und perfektem Timing machte ihn zu einer Kultfigur der 90er. Wer Sitcom sagt, denkt an Lacher – wer Salem sagt, denkt an Spott, Charme und eine Portion schwarzer Magie.
Kein Haustier hat mehr Leben als die Simpsons-Katze Snowball. Genauer gesagt: gleich mehrere Snowballs. Immer wieder stirbt eine Katze auf skurrile Weise, nur um bald durch eine Nachfolgerin ersetzt zu werden – aktuell residiert Snowball V im Haushalt der gelben Familie. Die wechselnden Katzen spiegeln auf charmante Weise die Unzerstörbarkeit des «Simpsons»-Kosmos wider: Alles verändert sich, doch am Ende bleibt alles gleich. Snowball ist oft stummer Beobachter der absurden Welt von Springfield, manchmal auch Opfer von Barts Streichen oder Lisas musikalischen Experimenten. Besonders in den «Treehouse of Horror»-Episoden spielt sie eine makabere Nebenrolle, etwa als wiedererweckter Zombie. Snowball ist die Katze, die nie verschwindet – ein stilles Symbol für den ewigen Kreislauf dieser endlosen, wunderbar verrückten Serie.
Tom ist nicht einfach eine Zeichentrickkatze – er ist ein Symbol für das Scheitern mit Stil. Seit den 1940er-Jahren jagt er die listige Maus Jerry, immer in der Hoffnung, endlich zu gewinnen, und verliert doch jedes Mal. Der Reiz liegt im ewigen Spiel aus Verfolgung, Gewalt und Wiederauferstehung: Tom wird zermalmt, zerquetscht, verbrannt – nur um in der nächsten Szene munter weiterzujagen. Das Timing der Slapstick-Gags, die perfekte musikalische Begleitung und Toms pantomimisches Spiel machten die Serie zu einem Klassiker, der bis heute funktioniert. Dabei ist Tom erstaunlich wandelbar: mal Schurke, mal Sympathieträger, mal tragischer Held. In seinem stummen Kampf steckt pure Komik – und ein Stück Fernsehgeschichte, das Generationen von Zuschauern geprägt hat.
In keiner Serie war eine Katze so bedroht – und gleichzeitig so wichtig – wie Lucky in «ALF». Der zottelige Außerirdische aus Melmac liebt Katzen – allerdings als Mahlzeit. Lucky ist die Familienkatze der Tanners und damit ständiges Objekt von ALFs Heißhungerfantasien. Der Running Gag zieht sich durch alle vier Staffeln und unzählige Episoden, wobei ALF immer wieder zwischen tierischer Versuchung und menschlicher Moral schwankt. Lucky wird so zum Symbol für ALFs Anpassungsversuche an das Leben auf der Erde – ein pelziger Prüfstein seiner Entwicklung. Die Serie, die Puppenspiel, Slapstick und Familienkomödie mischte, verdankt viele ihrer besten Momente diesem ungleichen Duo. Am Ende bleibt Lucky unversehrt – und ALF lernt, dass Freundschaft besser schmeckt als Katzenbraten.
Garfield ist die Verkörperung von Faulheit, Zynismus und Fresslust – und wurde damit zum Superstar der Fernsehkultur. In der Zeichentrickserie «Garfield and Friends» brillierte der orange Kater als Kommentator des Alltags, der mit todernstem Humor seine Umgebung verspottete. Seine Leidtragenden sind Herrchen Jon Arbuckle und Hund Odie, die unermüdlich gegen Garfields Gleichgültigkeit ankämpfen. Was als Comic begann, wurde zur Serie mit kultigem Timing, pointierten Dialogen und einer überraschend feinen Gesellschaftssatire: Garfields permanente Trägheit ist eine Parodie auf menschliche Bequemlichkeit. Die TV-Adaption brachte den trockenen Witz von Schöpfer Jim Davis perfekt auf den Bildschirm und machte Garfield zu einer globalen Marke. Heute steht er für ein Lebensgefühl – zwischen Lasagne, Mittagsschlaf und maximaler Selbstironie.