Das Erste strahlt im Anschluss an den «Tatort» weder Krimi und noch Talkshow aus.

Die Verantwortlichen der ARD-Programmplanung setzen am Sonntag, den 9. November 2025, weder auf einen Krimi noch auf die Talkshow «Caren Miosga» im Anschluss an den «Tatort». An diesem geschichtsträchtigen Tag für die Bundesrepublik Deutschland zeigt Das Erste das Dokudrama
«Nürnberg 45 – Im Angesicht des Bösen». Der Film von Dirk Eisfeldt läuft unter dem Label «ARD History». Der Film wurde von Zeitsprung Pictures und Spiegel TV gedreht.
Dieses Dokudrama erzählt den wichtigsten Prozess des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive zweier junger Menschen und spiegelt die Hoffnungen und Ängste sowie die innere Zerrissenheit wider, die sie noch ein halbes Jahr zuvor im KZ Auschwitz als Opfer der Todesmaschinerie der Nazis erlebt haben. Seweryna Smaglewska muss wochenlang warten, bis sie endlich aussagen darf – ein nicht enden wollendes Martyrium. Erinnerungen kommen in ihr hoch, auch an Witold, die Liebe ihres Lebens, mit dem sie sich am Zaun des Lagers Birkenau geschworen hatte, eine Familie zu gründen, falls sie beide überleben. Doch Witold ist spurlos verschwunden.
Das Dokudrama verbindet hochwertige Spielszenen (mit u. a. Jonathan Berlin, Katharina Stark, Wotan Wilke Möhring und Francis Fulton-Smith) mit Interviews der Kinder von Ernst Michel und Seweryna Smaglewska, koloriertem Archivmaterial sowie einem der seltenen Interviews mit Ernst Michel aus den 2000er-Jahren.
Lauren Michel Shachar sagt: „Die Mitwirkung an diesem Film ist für mich eine wertvolle Gelegenheit, den Menschen in Deutschland die Überlebensgeschichte meines Vaters nahezubringen. Ich empfinde große Dankbarkeit, dass seine Geschichte ein breites Publikum erreicht – und fühle mich privilegiert, auch meine eigene Perspektive einbringen zu können. Der Film hat mir ermöglicht, Nürnberg zu besuchen und Saal 600 selbst zu betreten. Mein Vater hat seine Zeit in Nürnberg bis ins Detail dokumentiert. Nun an genau diesem Ort zu stehen, hat mir ein tieferes Verständnis für diese entscheidende Phase seines Lebens geschenkt.“