Rundschau: Mark Wahlberg spielt schmutzig

Der neue Heist-Thriller von Amazon wird auch mit LaKeith Stanfield und Rosa Salazar nicht besser. Shane Black hat keine gute Regiearbeit geleitet, sagt der „Hollywood Reporter“.

«Play Dirty» (seit 1. Oktober bei Amazon)
Der Original-Film wird von Regisseur Shane Black geleitet. Im Mittelpunkt steht Parker (Mark Wahlberg), ein erfahrener Dieb, der gemeinsam mit Grofield (LaKeith Stanfield), Zen (Rosa Salazar) und einem eingespielten Team den größten Coup seines Lebens plant. Doch der Job führt sie direkt in einen gefährlichen Konflikt mit der New Yorker Mafia.

The Hollywood Reporter: “Indem Black den Aspekt der Gaunerkomödie und die alberne Komik gegenüber der komplexen Handlung, die ein Markenzeichen von Westlakes Romanen ist, in den Vordergrund stellt, senkt er die Einsätze eines Raubüberfalls, bei dem ein rasender New Yorker Müllzug angehalten und ein vermeintlich uneinnehmbarer Tresorraum in Brooklyn gestürmt werden muss. Der generische Actionfilm im Stil der 90er Jahre spielt sich stattdessen wie eine Aneinanderreihung von Autounfällen und städtischer Zerstörung ab, ohne dass das menschliche Element dabei eine große Rolle spielt.“



«Charlotte’s Web» (seit 2. Oktober bei HBO Max)
Charlotte, die Spinne (gesprochen von Amy Adams), freundet sich mit Wilbur, dem Schwein (gesprochen von Griffin Robert Faulkner/Elijah Wood), in der dreiteiligen Zeichentrickadaption des gleichnamigen Buches von E.B. White an.

The Hollywood Reporter: “Die uneinheitliche Qualität der Sprachaufnahmen passt zur Uneinheitlichkeit der Animation aus den Guru Studios in Toronto. Die Tiere sind brauchbar gerendert, mit generisch niedlichen Gesichtern und angenehm detaillierten, wenn auch manchmal unglaubwürdigen Texturen. Es sind die Menschen, die gekünstelt, schwerelos und seltsam wächsern wirken, als wären sie mit der modernsten Animationssoftware aus dem Jahr 2007 erstellt worden. In Kombination mit den so generischen Farmkulissen, dass sie genauso gut Stockfotos sein könnten, wirkt «Charlotte's Web» billig, und zwar nicht auf eine kreativ-schäbige Art und Weise. “



«Chad Powers» (seit 30. September bei Hulu)
Quarterback Russ Holliday (Glen Powell) wird aus seinem College-Team geworfen, findet aber einen Weg zurück auf das Spielfeld, indem er sich als Chad Powers an einer anderen Schule verkleidet. Die Komödienserie basiert auf dem Comedy-Sketch mit Eli Manning.

Variety: “Aber Chad ist und bleibt eine solche Karikatur, dass die ernsteren Elemente der Geschichte nie wirklich Anklang finden. «Chad Powers» macht sich auf Kosten seines Namensgebers mit zahlreichen Witzen lustig, von all seinen absurden, unglaubwürdigen Lügen.“



«Sea Shadows» (seit 26. September in der ARD Mediathek)
In der Serie kehrt die junge Meeresbiologin Abigail Dufay (Fleur Geffrier) nach langer Zeit in ihre Heimat an der Küste der Normandie zurück und wird dort nicht nur mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit einer mysteriösen Bedrohung aus der Tiefe des Meeres. Die emotionale Reise Abigails wird mit dem spannenden Mysterium um eine unbekannte Meereskreatur verflochten, die die kleine Hafenstadt Fécamp zusehends in Angst und Schrecken versetzt.

Süddeutsche Zeitung: “Dass «Sea Shadows» dennoch sehenswert ist, liegt deshalb an der irritierenden Stille, mit der sich Regisseur David Hourrègue durch die raue Landschaft der Atlantikküste bewegt. Atemberaubende Sturmfahrten und Tauchgänge wirken im Kontrast zur sprichwörtlichen Unzugänglichkeit der nordfranzösischen Bevölkerung noch dringlicher. “

«Naked» (seit 2. Oktober in der ARD Mediathek)
Luis (Noah Saavedra) liebt Marie–ist aber süchtig nach Sex. Und Marie (Svenja Jung) ist süchtig nach Luis. Was mit brennender Leidenschaft beginnt, verwandelt sich in einen gefährlichen Sog aus Begierde, Abhängigkeit und Schmerz. Schonungslos blickt „naked“ in verborgene, zutiefst menschliche Abgründe.

Tagespiegel: “Naked“ kommt zuweilen dicke daher, um des Dramas willen wird das Auf und Ab zuweilen arg strapaziert. Aber die Richtung, der Grundtenor stimmt. Die Serie nimmt engagiert und ernsthaft die Wirkungen, Auswirkungen und Nebenwirkungen dieser Sucht in den Blick, prätentiös suchen die Autoren die Dimensionen auszuleuchten. Dabei gibt es ordentlich Sex und keine Stellung wiederholt sich.“

03.10.2025 12:14 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/165118