Die Strafe wurde von der US-Handelsaufsicht FTC verhängt. Das Online-Versandhaus muss auch einen Teil zurückbezahlen.

Der Online-Riese Amazon hat sich mit der US-Handelsaufsicht FTC auf eine Milliardenstrafe geeinigt. Hintergrund sind Vorwürfe, das Unternehmen habe Millionen Kunden ohne deren Wissen in ein Prime-Abo gedrängt und ihnen die Kündigung bewusst erschwert. Insgesamt zahlt Amazon 2,5 Milliarden Dollar – davon entfallen 1,0 Milliarde auf eine Strafe und 1,5 Milliarden auf Rückzahlungen an betroffene Verbraucher.
Nach Angaben der FTC wurden rund 35 Millionen Nutzer in den USA von den Praktiken betroffen. Kunden, die innerhalb von zwölf Monaten weniger als drei Prime-Dienste genutzt haben, sollen automatisch bis zu 51 Dollar zurückerstattet bekommen. Weitere Geschädigte können innerhalb von sechs Monaten nach Benachrichtigung einen Antrag stellen. Amazon muss außerdem sein System zur Anmeldung und Kündigung von Prime überarbeiten und künftig eine klare Ablehnungs-Option einbauen.
Die Klage der FTC war bereits 2023 eingereicht worden. Interne Dokumente belegten, dass Amazon-Mitarbeiter die problematischen Abläufe kannten und teilweise selbst als „unspoken cancer“ bezeichneten. Mit dem Vergleich hat die FTC nach eigenen Angaben die zweithöchste Rückzahlungssumme in ihrer Geschichte durchgesetzt. Ein Gericht in Washington muss der Vereinbarung noch zustimmen.