Die Verantwortlichen von RTL News fahren eine konfuse Strategie bezüglich ihrer Anchors...

Eigentlich sind ja Ex-ntv-Sprecher Christopher Wittich sowie die ehemalige «Punkt 12»-Moderatorin Roberta Bieling zu den neuen Hauptgesichtern von «RTL Aktuell» ernannt worden. Demzufolge sind sie es auch, die durch Sondersendungen zu Wahlen und sonstige Specials führen dürfen. Quotenmeter-Autor Mario Thunert kritisierte diese Wahl schon vor einem Jahr und fragte sich, warum nicht die von den «Tagesthemen» losgeeiste Pinar Atalay den Zuschlag erhielt. Nun scheint man in Köln gewillt, der Journalistin mehr Screentime beim Newstanker zu geben, denn sie präsentiert bald ein Special zur Hauptsendezeit.
Konkret geht es um
«RTL Aktuell Spezial: Bürokratiewahnsinn! Wie wird Deutschland schneller?», das am 23. Oktober von 20.15 Uhr bis 20.30 Uhr fragt: Was ändert sich für die Bürger in Sachen Bürokratie? Hier trifft Pinar Atalay Digitalminister Karsten Wildberger. Er hat den Ministerien ein Ultimatum gestellt: weniger Papier, mehr Tempo. Was plant die Regierung konkret, was wurde bereits erreicht? Atalay konfrontiert den Minister laut RTL mit einem Beispiel, das den deutschen Bürokratie-Irrsinn offenlegt. Wie unkompliziert Behördenanliegen anderswo ablaufen, soll das Spezial am Beispiel Griechenlands zeigen.
Insgesamt gibt RTL damit aber selbst ein etwas verworrenes Bild bezüglich der Aufstellung seiner Nachrichtengesichter ab. Atalay soll zwar scheinbar wichtige Gespräche führen, aber dennoch nicht als Anchor-Woman positioniert werden - manche mögen dies als ein weiter zweischneidiges Bild empfinden. Im Übrigen ist das News-Special auch vor dem Hintergrund der nachfolgenden Europa League-Übertragung SC Freiburg - FC Utrecht zu sehen - es soll also die Zeit bis Anpfiff überbrückt werden.