Pixelpunkt: «Len’s Island»

In «Len’s Island» treffen entspannte Landwirtschaft und kreatives Bauen auf gefährliche Dungeons und ARPG-Kämpfe – ein vielseitiges Survival-Abenteuer für bis zu acht Spieler.

Mit «Len’s Island» hat das australische Indie-Studio Flow Studio im Juni 2025 einen Titel veröffentlicht, der gleich mehrere Genres miteinander verbindet. Offiziell als „Open-World-Survival-Craft-Spiel“ beschrieben, mischt es intensive Dungeon-Crawling-Elemente mit Action-RPG-Kämpfen, friedvoller Landwirtschaft und kreativen Baumöglichkeiten. Diese Vielseitigkeit spricht sowohl Fans von Survival-Abenteuern als auch Spielerinnen und Spieler an, die lieber entspannt bauen oder gärtnern.

Im Mittelpunkt steht eine riesige, zufallsgenerierte Inselwelt. Sie ist gleichermaßen idyllisch wie gefährlich. Tagsüber lassen sich Felder bestellen, Häuser bauen und Dörfer erweitern, während nachts in Dungeons finstere Gegner und tödliche Fallen lauern. Der Reiz entsteht aus dieser Balance: Das Spiel erlaubt sowohl friedliche als auch actionreiche Spielweisen und kombiniert sie zu einem nahtlosen Erlebnis. Die Grundidee knüpft an beliebte Genreklassiker wie „Minecraft“, „Stardew Valley“ oder „Diablo „an, verschmilzt diese Einflüsse aber in einer eigenständigen Welt. Landwirtschaft, Crafting und Sammeln sind ebenso essenziell wie das Bestehen in Kämpfen und die Erkundung der Unterwelt.

Ressourcenmanagement ist der Dreh- und Angelpunkt. Holz, Stein, Erze und seltene Materialien müssen gesammelt werden, um neue Gebäude zu errichten, Werkzeuge herzustellen und die eigene Ausrüstung zu verbessern. Das Crafting-System ist intuitiv, aber tief genug, um langfristig zu motivieren. Wer regelmäßig Rohstoffe abbaut und verarbeitet, schafft sich die Grundlage für ein florierendes Inselleben. Auch Nahrung spielt eine wichtige Rolle: Landwirtschaft und Gartenbau sichern die Versorgung. Spieler können Gemüse anbauen, Obst ernten oder sogar Blumen züchten, um Dekorationen herzustellen. Das verleiht dem Spiel eine entspannende Komponente, die ein Gegengewicht zu den härteren Survival-Elementen bildet.

Die zweite große Säule von «Len’s Island» ist das Kampfsystem. Unter der Oberfläche der Inseln verbirgt sich ein komplexes Netzwerk aus Dungeons, Höhlen und Verliesen, die voller Monster, Fallen und Schätze sind. Kämpfe orientieren sich am ARPG-Stil: schnelle Ausweichmanöver, präzises Timing und clevere Waffenwahl sind entscheidend. Von Schwertern über Bögen bis hin zu magischen Artefakten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Feinde zu besiegen. Loot spielt eine große Rolle: Neue Ausrüstung, Materialien und seltene Artefakte treiben die Erkundung der gefährlichen Untergründe voran. Wer tiefer in die Dungeons vordringt, wird mit besseren Schätzen belohnt – riskiert aber auch deutlich härtere Gegner.

Neben den klassischen Survival-Mechaniken bietet «Len’s Island» auch Quests und Storyelemente. NPCs erteilen Aufgaben, die mal kleine Hilfen für den Alltag darstellen, mal größere Expeditionen in gefährliche Regionen anstoßen. Die zufallsgenerierte Welt sorgt dafür, dass keine zwei Abenteuer gleich verlaufen. Immer wieder eröffnen sich neue Biome, versteckte Dörfer oder geheimnisvolle Ruinen. Die offene Struktur lädt zum Erkunden ein. Ob allein oder mit bis zu acht Personen im Koop-Modus – das Spiel legt großen Wert auf Freiheit. Jede Gruppe kann ihre eigene Dynamik entwickeln: gemeinsame Basen bauen, Aufgaben aufteilen oder sich in verschiedene Richtungen aufmachen, um Ressourcen zu sammeln.

Optisch setzt «Len’s Island» auf einen farbenfrohen, fast malerischen Stil. Sanfte Sonnenuntergänge über Palmenstränden, dichte Wälder, mystische Dungeons mit Fackellicht – die Inselwelt ist abwechslungsreich und atmosphärisch. Die ruhige Musik im Aufbau-Teil wechselt zu intensiveren Klängen in den Dungeons und unterstreicht die unterschiedlichen Spielstimmungen. Technisch überzeugt das Spiel mit flüssiger Performance, auch im Koop. Kleinere Bugs oder Balancing-Fragen wurden von der Community angemerkt, doch Flow Studio hat bereits mehrere Updates angekündigt, um Inhalte zu erweitern und die Spielerfahrung weiter zu polieren.



Die ersten Rückmeldungen fallen überwiegend positiv aus. Auf Steam liegt die Gesamtbewertung im Bereich „sehr positiv“, während die jüngsten Rezensionen „größtenteils positiv“ ausfallen. Viele loben die gelungene Mischung der Genres, die Atmosphäre und die Abwechslung zwischen friedlichen und gefährlichen Momenten. Kritisch werden kleinere technische Probleme und die Tatsache genannt, dass manche Systeme – etwa die Quests – noch etwas mehr Tiefe vertragen könnten. Dennoch gilt «Len’s Island» schon jetzt als einer der spannendsten Indie-Titel des Jahres.

Das Spiel ist ein Hybrid, der auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken mag, auf den zweiten aber durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Es verbindet die Ruhe von Landwirtschaft und Bauen mit der Spannung von Dungeons und Kämpfen – und schafft so eine Spielerfahrung, die sowohl entspannend als auch herausfordernd ist. «Len’s Island» als Beispiel für den Mut kleiner Studios, Genres zu verbinden und Neues zu wagen. Wer ein Spiel sucht, das Freiheit, Kreativität und Abenteuer miteinander verknüpft, findet hier ein Inselerlebnis, das zum Verweilen ebenso einlädt wie zum Kämpfen und Erkunden.
29.09.2025 12:54 Uhr  •  Benjamin Wagner Kurz-URL: qmde.de/164635