Die Clipshow-Ware holte mal wieder unterirdische Quoten, die ProSieben runterziehen.
Auch in diesem Sommerprogramm hat es sich ProSieben an etlichen Primetime-Abenden sehr leicht gemacht und sein Programm mit billigen Clipshows gefüllt. Sie tragen bspw. Titel wie
«Darüber staunt die Welt» oder
«Unglaublich! Spektakuläre Momente vor laufender Kamera». Größtenteils waren sie auch nur in Wiederholung zu sehen, nur flankiert von einer neuen Folge. Quotenmäßig wurde der Sender mit diesem Verzicht auf jegliche Sommer-Events entsprechend abgestraft.

Unsere Betrachtung setzt ein am Donnerstag, den 2. August, um 20.15 Uhr. Hier straften die Zuschauenden die erste Wiederholung von
«Unglaublich! Spektakuläre Momente vor laufender Kamera» gleichmal mit ganz mageren 4,5 Prozent (0,14 Millionen) am Zielgruppen-Markt ab. Insgesamt waren noch geringere 2,4 Prozent durch 0,44 Millionen zu verdauen.
Doch es sollte alles noch übler werden: Die Woche darauf krachten die Zielgruppen-Resultate auf noch grausigere 3,5 Prozent, weil nur noch 0,11 Millionen Werberelevante zuschalteten - ProSieben fand sich damit im Primetime-Ranking folglich ganz am Ende der Skala. Auch am Gesamtmarkt ging es weiter runter auf 0,35 Millionen bei mickrigen 2,0 Prozent.
Sieben Tage darauf erfolgte der Wechsel auf
«Darüber … die Welt». Zwar ‚gelang‘ es mit der einzigen Erstausstrahlung, die Ergebnisse wieder etwas zu steigern, mit Größenordnungen von 4,6 Prozent durch 0,16 Millionen der Werberelevanten bewegte man sich aber weiter unter ferner liefen. Zumal es in der Folgewoche mit einem Re-Run wieder auf noch verheerendere 3,7 Prozent (0,13 Millionen) bergab ging.

Am letzten Ausstrahlungstermin, den 4. September, setzte es schließlich für
«Darüber … die Welt» einen weiteren Tiefschlag. Bloß völlig indiskutable 2,3 Prozent im Angesicht von 0,09 Millionen Umworbenen schrumpften die Unterföhringer zu diesem Zeitpunkt endgültig auf Spartensender-Niveau. Das war auch mit Bezug zu allen Zuschauenden der Fall, die bei 0,36 Millionen erstmals gar unter zwei Prozent (1,7 Prozent) fielen.
Die Folge waren vollkommen blamable Durchschnitts-Zahlen von 3,7 Prozent in der Zielgruppe und gar nur 2,0 Prozent beim Gesamtpublikum. Zu dieser Zeit sahen den Sender im Durchschnitt nur noch 0,13 Millionen aus der eigentlich angepeilten Zielgruppe. Beim Gesamtpublikum bewegte sich die Clipshow indes in einem völlig vernachlässigbaren Bereich von 2 und 1 Prozent.
Es bleibt spannend, ob die Übernahme durch Media For Europe in Zukunft dazu führen wird, solche schlecht performende Lückenfüller-Ware wieder vermehrt durch neue Shows oder Formate zu ersetzen. Berlusconi hatte ja zumindest angekündigt hier aufstocken und investieren zu wollen. Erstrebenswert wäre es sicherlich, denn beobachtete Programmierungen von Clips und Konserven sorgen definitiv nicht für Impulse – vielmehr tragen sie dazu bei, dass ProSieben aus dem Relevant-Set fällt.