Die Dinosaurier sind zurück und das in einer sehr guten Wirtschaftssimulation.
Mit «Jurassic World Evolution 2» hat Frontier Developments im November 2021 den Nachfolger seiner erfolgreichen Dinopark-Simulation veröffentlicht. Nach dem ersten Teil aus dem Jahr 2018 war die Erwartungshaltung hoch: Kann die Fortsetzung die bekannte Formel verbessern, erweitern und gleichzeitig die Faszination lebendig gewordener Dinosaurier neu entfachen? Die Antwort fiel bei Fans und Presse größtenteils positiv aus – die aktuellen Steam-Bewertungen liegen im Bereich „sehr positiv“, sowohl bei den jüngsten als auch den über 1.900 deutschsprachigen Rezensionen.
Das Grundkonzept bleibt unverändert: Es geht darum, Dinosaurier zu erschaffen, Gehege zu bauen, Besucher zu unterhalten und die wirtschaftliche Stabilität des Parks zu sichern. Doch «Jurassic World Evolution 2» entwickelt diese Formel konsequent weiter. Neue Mechaniken, größere Karten und ein spürbar vertiefter Management-Ansatz lassen das Spiel erwachsener und komplexer wirken. Besonders markant ist der Szenario-Modus, der lose an die Ereignisse des Films «Jurassic World: Das gefallene Königreich» anknüpft. Statt Parks auf Inseln zu errichten, geht es hier darum, Dinosaurier in Nordamerika zu fangen, einzudämmen und Schutzgebiete aufzubauen. Damit verschiebt sich der Fokus von reinem Parkmanagement hin zu einem Mix aus Schutzprogramm, Management und Krisenbewältigung.
Über 75 prähistorische Arten warten darauf, gezüchtet und ausgestellt zu werden. Neben bekannten Klassikern wie Tyrannosaurus Rex, Velociraptor oder Triceratops sind auch zahlreiche Meeres- und Flugsaurier enthalten. Für die Präsentation dieser Spezies stehen neue Gebäudetypen zur Verfügung, etwa große Lagunen mit Glasdomen für Meeresreptilien oder riesige Volieren für Flugsaurier. Damit erweitert sich nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Bandbreite der baulichen Herausforderungen. Eine wichtige Neuerung ist zudem das Verhalten der Tiere. Die KI wurde deutlich ausgebaut: Dinosaurier interagieren stärker miteinander, schließen Rudel, kämpfen um Territorien und reagieren sensibler auf Umweltbedingungen. Dadurch wirken die Gehege lebendiger und dynamischer, verlangen aber gleichzeitig nach durchdachter Planung.
Spielerisch setzt «Jurassic World Evolution 2» mehr auf Komplexität. Mitarbeiter-Management, Forschung und Finanzen spielen eine größere Rolle. Wissenschaftler haben individuelle Stärken und Schwächen, müssen motiviert, ausgebildet und fair entlohnt werden. Wer hier spart, riskiert Unzufriedenheit oder gar Sabotage. Auch die Umweltgestaltung wurde erweitert. Neue Biome wie Wüsten, Taiga oder Berge fordern unterschiedliche Strategien bei Gehege-Design und Versorgung. Jede Umgebung bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich, etwa Wasserknappheit, Stromversorgung oder Platzmangel.
Neben der Kampagne bietet «Jurassic World Evolution 2» drei weitere Modi. Im Chaostheorie-Modus werden alternative Szenarien aus den Filmen nachgespielt – zum Beispiel die Frage: Was wäre passiert, wenn die Parks aus den Filmen erfolgreich gewesen wären? Der Sandbox-Modus erlaubt grenzenloses Bauen ohne Budgetbeschränkungen, während der Herausforderungsmodus harte Managementtests unter Zeitdruck bietet. Diese Vielfalt sorgt für hohen Wiederspielwert und spricht unterschiedliche Spielertypen an – von entspannten Kreativplanern bis hin zu Hardcore-Strategen.
Optisch überzeugt Jurassic World Evolution 2 mit beeindruckender Grafik. Die Dinosaurier sind detailliert animiert, wirken glaubwürdig und lebendig. Besonders die Kamerafahrten durch Gehege oder die Nahaufnahmen beim Fressen und Kämpfen sind spektakulär. Auch Sound und Musik tragen zur Atmosphäre bei. Originalsprecher aus den Filmen, darunter Jeff Goldblum als Dr. Ian Malcolm, verleihen dem Spiel Authentizität.
Die Rückmeldungen der Community sind größtenteils positiv. Gelobt werden die erweiterten Tierverhalten, die größere Vielfalt und die verbesserten Managementsysteme. Viele Fans sehen die Fortsetzung als deutlichen Schritt nach vorn. Kritik gibt es jedoch an kleineren Punkten: Manche empfinden die Lernkurve als zu steil, andere bemängeln, dass trotz der Erweiterungen manche Systeme noch etwas oberflächlich bleiben. Auch technische Aspekte wie Ladezeiten oder Performance auf älteren Systemen wurden vereinzelt kritisiert.
«Jurassic World Evolution 2» ist eine würdige Fortsetzung und ein Highlight im Genre der Managementsimulationen. Es erweitert die bekannten Stärken des Vorgängers – Dinosaurier, Parkbau, Filmflair – um spannende neue Elemente, ohne den Kern der Reihe zu verlieren. Wer schon im ersten Teil Freude daran hatte, Dinosaurierwelten zu gestalten, findet hier mehr Vielfalt, mehr Tiefe und eine rundum verbesserte Spielerfahrung.
15.09.2025 12:05 Uhr
• Benjamin Wagner
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