Die neue Dokumentation ist Ende September im ZDF zu sehen.

Die 87-jährige Elvira ist Star der neuen
«37°»-Dokumentation „Gegen das Vergessen: Mit Demenz auf der Bühne“, die am Dienstag, den 23. September, um 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. Janina Heckmann und Thomas Rosenberg haben die Produktion gemeistert. Elvira erkennt ihre Töchter kaum wieder, spielt im Pflegeheim aber Theater. Doch wie führt man ein Stück auf, wenn die Erinnerung der Beteiligten verblasst?
Beim Theaterprojekt „Papillons” soll es um mehr gehen als nur Beschäftigungstherapie: Regisseurin Christine Vogt möchte das Leben ihrer betagten Mitwirkenden in den Fokus rücken und Brücken zwischen den Generationen schlagen. In Deutschland leben schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzdiagnose. Im öffentlichen Leben sind sie jedoch kaum präsent. Ihre Stimmen, Erfahrungen und Perspektiven fehlen. Das Theaterprojekt möchte das ändern.
Die 87-jährige Elvira Werthmüller ist eine erfahrene Mitspielerin. Auch wenn die gelernte Schneiderin das meiste aus ihrer Vergangenheit vergessen hat, kann sie noch auf ihre Leidenschaft, das Jodeln, zurückgreifen. Anfangs fiel es ihren Töchtern schwer, sie aus ihrer hessischen Heimat ins Pflegewohnheim nach Berlin zu holen. Doch Elvira fand im Kiez schnell Anschluss und mit dem Theater einen Höhepunkt in ihrem eher eintönigen Heimalltag. Auf der Bühne blüht sie auf. Tochter Tanja kann durch das Projekt noch einmal an den Lebenserinnerungen ihrer Mutter teilhaben. Zugleich werden neue Erinnerungen geschaffen, die für Tanja ein wertvoller Schatz sind. Tanja glaubt, dass ihre demente Mutter in diesem Jahr zum letzten Mal mit den „Papillons” auf der Bühne steht: „Sie verschwindet immer mehr.”