Der Film erzählt die außergewöhnliche Lebensgeschichte einer deutschen Musikmanagerin, die zum globalen Erfolg einer der bekanntesten Hip-Hop-Gruppen beitrug.

Die Dokumentation
«Evil-E – Eva Ries und der Wu-Tang Clan», ab 16. September in der ARD Mediathek, erzählt eine außergewöhnliche Lebensgeschichte: eine deutsche Musikmanagerin, die sich als Frau in einem von Männern dominierten Umfeld behauptete und wesentlich zum globalen Erfolg einer der bekanntesten Hip-Hop-Gruppen aller Zeiten beitrug.
Eva Ries wuchs in Ladenburg bei Mannheim auf – fernab der pulsierenden Hip-Hop-Szene New Yorks, die zu Beginn ihrer Karriere für sie fremd war. Nach Stationen bei Geffen Records, wo sie Künstler wie Guns N’ Roses und Nirvana betreute, wurde sie Anfang der 1990er Jahre zur International Marketing Managerin des Wu-Tang Clans bei RCA Records in New York. „Ich hab‘ ja eigentlich den Wu-Tang Clan überhaupt auf die Landkarte gebracht“, sagt sie rückblickend.
Zahlreiche Mitglieder sprechen im Film über ihre Verbundenheit mit Eva Ries – und geben Einblick in ihre eigene Karriere. Die 1990er Jahre, die Geburt des globalen Hip-Hop, der Fall und Wandel der Musikindustrie, all das spiegelt sich im Aufstieg von Eva Ries und dem Clan wider. „Wir wollten zeigen, wie Menschen sich auf Neuland begeben und dabei helfen, unerwartete Herausforderungen zu meistern“, erklärt Co-Regisseur Julian Brimmers. Zugleich liefert die Doku Anekdoten und musikhistorische Momente, die Hip-Hop als globale Kulturform prägten - den Zugang dazu soll eben auch Eva Ries selbst bieten.
Dass eine Frau aus der deutschen Provinz im rauen Business der US-amerikanischen Hip-Hop-Szene bestehen konnte, war ungewöhnlich. Eva Ries selbst verweist kritisch auf die Situation von Frauen in der Musikindustrie: „Es gibt zwar mehr Frauen, aber immer noch sind das vor allem untergeordnete Positionen.“ Sie setze dennoch eigene Maßstäbe weit über den Standard hinaus, ohne sich explizit als Feministin zu etikettieren: „Ich mache mein Ding, ohne es ständig zu betonen. Action speaks louder than words.“