Quotencheck: «Unser Supermarkt»

Die Dokusoap am RTLZWEI-Nachmittag lässt phasenweise durchblicken, das Zeug zu einem Erfolg zu haben – doch irgendwelche Zahnräder scheinen noch nicht optimal ineinander zu greifen.

In der Daytime-Dokusoap «Unser Supermarkt - mit Herz und Humor» werden die Mitarbeitenden einer Rewe-Filiale in der Nähe des Kölner Hauptbahnhofs in ihrem Arbeitsalltag begleitet – mit teils passablen Quoten in der recht kurzen Premieren-Runde. In der neuen Staffel wurde der Folgen-Umfang deutlich erhöht, zudem erweiterte Praktikantin Alessia Herren das Szenario. Konnte das alles für den endgültigen Break-Even sorgen?

Zum Auftakt der 2. Staffel am Montag, den 12. Mai 2025 um 15.00 Uhr, der gleich mit einer Doppelfolge daherkam, war dies zumindest bei weitem noch nicht der Fall. Nur 0,02 Millionen werberelevante Dokusoap-Fans schalteten ein und brachten einen grausigen Anteil von 2,1 Prozent mit, danach gings nur marginal auf 2,4 Prozent rauf. Ein enttäuschender Einstand also, der sich mit 2,8 Prozent auch am Tag darauf fortsetzte. Bei den über 50-Jährigen kam die Produktion maximal auf dürre 2,0 Prozent durch 0,15 Millionen.

Steigerungen in der Zielgruppe konnten dann am Mittwoch um 16.00 Uhr verbucht werden: Die Zielgruppen-Reichweite kletterte zwar lediglich etwas auf 0,06 Millionen, welche aber zu einer Größenordnung von klar verbesserten und plötzlich erfreulichen 6,0 Prozent reichten. Zwar ging es für den Rest der ersten Woche nochmal ein Stück runter, doch in der zweiten konnte ein Aufwärtstrend eingeleitet werden.

Während am Montag, den 19. Mai, bereits ordentliche 5,2 Prozent auf dem Tacho standen, erhöhten sich die Prozentwerte am Dienstag noch etwas auf nette 5,6 Prozent (0,05 Millionen) der Umworbenen. An den nächsten zwei Tagen ließ sich diese immerhin über mittelmäßige vier Prozent halten. Einen vorläufigen Bestwert generierte schließlich Dienstag, der 27. Mai, der es aufgrund 0,10 Millionen 14-49-Jähriger auf richtig gute 7,8 Prozent brachte. Diese erhöhte Flughöhe konnte für den Rest der Woche nicht bestätigt werden (teilweise gings auf zwei bis drei Prozent runter), in der nächsten sahs aber wieder besser aus.

Tatsächlich ereignete sich am 3. Juni erneut eine schöne Dimension in Höhe 7,1 Prozent bei 0,07 Millionen. Im Anschluss geschah das, was meistens passiert: Ein Abfall in wieder maue Bereiche um drei Prozent trat ein, der jedoch am 10. Juni mit soliden 6,4 Prozent erneut durchbrochen wurde. Konstant kriegen ließ sich dies gewohnt nicht, an den folgenden Terminen gings bergab in eine Zone von noch akzeptablen vier bis ernüchternden zwei Prozent.

Erst am 19. und 20. Juni wurden wieder klar passable 5,9 Prozent (maximal 0,07 Millionen) zu Papier gebracht. Die Folgewoche bescherte immerhin zweimal Zahlen über vier und fünf Prozent, an den Resttagen liefs grauer. Ein Lichtblick tat sich erst am zu Beginn des neuen Monats auf – am 1. Juli wurden wirklich vitale 7,5 Prozent gemessen, weil 0,08 Millionen Zielgruppen-Zuschauende beiwohnten. Nach einem schon chronischen Einbruch auf um die zwei Prozent, rettet sich das Ende der entsprechenden Woche nochmal in die Vierer-Range.

Ab Montag, dem 7. Juli setzte dann aber ein nachhaltigerer Abwärtstrend ein – ein Blues aus dem die Produktion bis zum Ende des zweiten Durchlaufs nicht mehr so recht herauskam. Während es zu der Zeit in einem Korridor zwischen zwei und drei Prozent oft trist aussah, setzte es teilweise auch sehr bedenkliche Tiefschläge von um die ein Prozent oder im schlimmsten Falle gar 0,7 Prozent bei den Leuten bis 49. Der Staffelabschluss holte letztlich nochmal halbwegs lindernde 3,5 Prozent im Angesicht 0,05 Millionen – auch das sind aber keine wirklich berauschenden Resultate.

In der Endabrechnung stehen Durchschnittszahlen von mau durchwachsenen 3,6 Prozent (0,04 Millionen) bei den Jüngeren sowie 2,1 Prozent (0,17 Millionen) beim Gesamtpublikum. Insgesamt verkauft sich «Unser Supermarkt» zwischendurch immer wieder durchaus überzeugend und lässt Potenzial aufblitzen, kann diese Spitzen im fünf-, sechs, und sieben-Prozent-Bereich aber nicht in ein stabiles Plateau ummünzen, das dauerhaft durchschlagend zufriedenstellt. Dafür sind die Lichtblicke zu selten und im Gegenzug Einbrüche auf zwei bis drei Prozent zu häufig. Die gar sehr besorgniserregende Entwicklung in den letzten Wochen der Staffel sind zudem ein Indiz dafür, dass der Produktion zum Ende dann völlig die Puste ausging.

Vielleicht sollten die Verantwortlichen überlegen, ob die massiv expandierte Menge auf 50 Episoden nicht zu stark verwässert und eine Reduzierung bei gleichzeitiger Kürzung der Sendezeit auf 30 Minuten eine inhaltliche Verdichtung bringen könnte – diesen Ansatz diskutiert Quotenmeter in der nächsten Podcast-Folge.
21.08.2025 12:00 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/163908