Am 3. Oktober feiert Deutschland die Einheit - ein Symbol für Demokratie und Meinungsfreiheit. Doch wie stabil ist dieses Grundrecht heute noch?

Am 3. Oktober feiert Deutschland die Einheit - ein Symbol für Demokratie und Meinungsfreiheit. Doch wie stabil ist dieses Grundrecht heute noch? Was darf man in Deutschland noch sagen? Laut einer Allensbach-Studie glauben 44 Prozent der Deutschen, ihre politische Meinung nicht mehr frei äußern zu können. Auch US-Vizepräsident Vance kritisiert: "Die Redefreiheit ist in Europa auf dem Rückzug."
«Am Puls mit Mitri Sirin: Ist unsere Meinungsfreiheit in Gefahr?» will an jenem Abend um 19.20 Uhr wissen: Ist da was dran?
Mitri Sirin reist quer durch die USA und durch Deutschland: Er trifft Menschen, die das Gefühl haben, nicht mehr alles sagen zu dürfen und sich viel zu schnell in eine rechte Ecke gedrängt fühlen. Und er trifft diejenigen, die an die Meinungsfreiheit glauben. Wo ist die Grenze zwischen einer Meinung und einer Beleidigung? Mitri Sirin spricht mit einer Frau, die wegen eines kritischen Onlinekommentars von der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann angezeigt – und vom Gericht freigesprochen wurde. Und was sagt die Politikerin, die inzwischen fast 2.000 Anzeigen wegen Hassrede gestellt hat, selbst dazu?
Das alles erinnert an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte: Im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen trifft Mitri Sirin Thomas Klingenstein, ehemaliger DDR-Dissident, heute Dichter. Er weiß, was es bedeutet, nicht frei sprechen zu können. Für ihn ist klar: Wer heute von Meinungsdiktatur spricht, verkennt, was Unfreiheit wirklich bedeutet. Demokratieforscher Richard Traunmüller ordnet ein und betont, wie wichtig eine differenzierte Debatte für eine demokratische Gesellschaft ist, auch wenn es bedeutet, Meinung auszuhalten.