Reporterin Celia Parbey geht in ihrer Reportage der Frage nach, inwieweit Racial Profiling historisch gewachsen ist.

Vor allem Schwarze Menschen und People of Color (POC) berichten zuweilen von ungleichen Erfahrungen im Kontakt mit der Polizei: häufigere Kontrollen, mehr Misstrauen, teils auch härteres Einschreiten. Die Polizei weist pauschale Vorwürfe entschieden zurück. Y-History-Reporterin Celia Parbey - selbst POC - geht in ihrer Reportage der Frage nach, inwieweit Racial Profiling historisch gewachsen ist. " Welche historischen, institutionellen und gesellschaftlichen Faktoren machen strukturelle Ungleichbehandlung möglich - und was muss passieren, damit Vertrauen zwischen Polizei und marginalisierten Gruppen Normalität wird?
«Y History: Racial Profiling - Hat das Tradition?» ist ab 18. August in der ARD Mediathek verfügbar.
In Oldenburg trifft Celia Parbey Suraj Mailatifi, einen Freund von Lorenz A., der Ostern 2025 von einem Polizisten erschossen wurde. Für Suraj steht fest: Der Fall zeigt strukturelle Ungleichbehandlung. Auch wenn die juristische Aufarbeitung noch läuft, stellt sich - wie in ähnlichen Fällen - die grundsätzliche Frage: Geht die Polizei mit Menschen unterschiedlicher Herkunft unterschiedlich um? Und inwiefern hat dieses Verhalten in Deutschland historische Wurzeln?
Gleichzeitig zeigt die Reportage, wo innerhalb der Polizei erste Schritte in Richtung Veränderung unternommen werden: In Bremen wurde mit Ikram Errahmouni-Rimi eine Referentin für diskriminierungssensible Polizeiarbeit eingesetzt - bislang eine Ausnahme in Deutschland. Gemeinsam mit ihr besucht Celia Parbey ein Pilotprojekt, in dem Polizistinnen und Polizisten mithilfe eines virtuellen Trainingsprogramms für Situationen sensibilisiert werden, in denen Racial Profiling unbewusst ablaufen kann. Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hingegen warnen vor einem Generalverdacht gegenüber den Beamtinnen und Beamten und betonen, dass Einzelfälle nicht auf das gesamte System übertragen werden dürften.