In der vergangenen Saison verzeichnete der Fernsehsender teilweise sehr überschaubare Quoten.
ProSieben-Geschäftsführer Hannes Hiller senkte den durchschnittlichen Marktanteil von 3,2 auf 2,8 Prozent. Beim werberelevanten Publikum schrumpfte der Wert von 7,5 auf 7,3 Prozent – inzwischen liegt der Sender hinter Das Erste und dem ZDF. Dabei hatte Hillers Team ein großes Programmpaket angekündigt. Im November liefen an fast jedem Tag Erstausstrahlungen, zum Teil sogar mit neuen Spätformaten. Doch im neuen Jahr wurde das Aufgebot deutlich schwächer.
Schon vor zwei Jahren kündigte ProSieben die Show «Destination X» an. Nach zehn Monaten Wartezeit gelangte das Format schließlich ins Programm – allerdings mit zähen zweieinhalb Stunden Laufzeit am Donnerstagabend, die viele Zuschauer zum Abschalten bewegten. In Deutschland setzte man wie gewohnt auf Prominente, um Aufmerksamkeit zu generieren. Zum Vergleich: In den USA startete NBC das Format kompakt – mit Erfolg. Dort sahen rund zwei Millionen Menschen zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei soliden vier Prozent. Jeffrey Dean Morgan führte durch die einstündige Sendung – die tatsächlich unterhaltsam war. Die deutsche Umsetzung wirkte dagegen eher wie eine Urlaubsreportage.
Ein weiteres vermeintliches Highlight war die Chris-Tall-Show «Chris du das hin?». Zwar wurden zwölf neue Episoden produziert, doch nach dem Jahreswechsel zeigte der Sender 14 Wiederholungen in der Primetime. Auch ein weiteres XXL-Special von «TV total», geplant für Ende August, scheint nicht mehr realistisch. Im September kehrt immerhin das erfolgreiche «Turmspringen» zurück, im November folgt die nächste «Wok-WM». Die Zukunft des Promi-Wrestlings bleibt hingegen ungewiss. Zumindest Sebastian Pufpaff bleibt das zweite Aushängeschild. 
Trotz der traditionell eher männlichen Zuschauerschaft von «Die Simpsons» versucht Hannes Hiller mit «Die Cooking Academy» eine neue tägliche Kochserie am Vorabend zu etablieren. Fraglich bleibt, ob weibliche Zuschauer hier wirklich einschalten. Bereits in der Vergangenheit scheiterte ProSieben mit Formaten wie dem Boulevardmagazin «Prompt», der Telenovela «Lotta in Love» oder der Daily-Soap «Mallorca» (1999) kläglich. Das waren alles Formate für Frauen, während die Sitcoms eher Männer konsumieren.