Ingo Zamperoni analysiert ‚Wir schaffen das!‘

Der Flüchtlingssommer versprach eine Integration von Millionen von Menschen. Das ist allerdings fulminant gescheitert.

Überfüllte Arztpraxis, keine Termine beim Amt – die Integration von bis zu fünf Millionen Flüchtlingen in den vergangenen Jahren hat nicht funktioniert. Die Sozialkassen sind überlastet, Millionen Menschen nicht in Arbeit. Inga Zamperoni und Birgit Wärnke haben die Dokumentation «Merkels Erbe – 10 Jahre „Wir schaffen das!“» gedreht, die am Montag, den 25. August 2025, um 20.15 Uhr gesendet wird. Für die Dokumentation trifft Ingo Zamperoni die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Interview. Gemeinsam blicken sie auf den Sommer 2015 zurück und sprechen darüber, wie sich Deutschland seitdem verändert hat. Anschließend spricht er mit dem Journalisten Robin Alexander darüber, wie sich durch die Flüchtlingspolitik Angela Merkels auch die politische Landschaft Deutschlands verändert hat.

Zudem spürt Ingo Zamperoni den Stimmungen im Land nach. In Schwäbisch Gmünd trifft er den Bürgermeister Richard Arnold (CDU), dessen Zuversicht zu schwinden scheint. Arnold spricht davon, dass die Belastungsgrenze seiner Stadt erreicht sei. Zamperoni begleitet bayerische Grenzpolizisten an der deutsch-österreichischen Grenze bei einer Schleierfahndung und sieht, wie die Grenzkontrollen nochmals intensiviert wurden. In Cottbus besucht er den Pfleger Mohammed Alasaad, der Anfang 2016 aus Syrien kam und mittlerweile andere Pflegekräfte ausbildet. Er fährt nach Solingen, um sich ein Bild davon zu machen, was der Messeranschlag vor einem Jahr mit der Stadt gemacht hat.

Um 21.45 Uhr wird das Thema mit «Danke, aber ... Zehn Jahre nach Merkels Versprechen» fortgesetzt. Dabei werden die Geschichten von Menschen erzählt, die ihren Platz in Deutschland gefunden haben, aber auch von jenen, deren Erwartungen enttäuscht wurden und die am oder im Integrationssystem gescheitert sind. Das iranische Ehepaar Sadegh Ranjbar und Mahsa Narimani wurde bei seiner Ankunft im sächsischen Ort Clausnitz lautstark mit fremdenfeindlichen Parolen beschimpft. Heute leben sie mit ihren beiden Kindern in der Nähe von Hamburg und haben ihr eigenes kleines Unternehmen gegründet: einen Limousinen-Service. Heva Gharibi, ein kurdischer Geflüchteter, trat 2015 an einer geschlossenen EU-Grenze in den Hungerstreik und nähte sich aus Protest den Mund zu. Er ist bis heute in Deutschland nur geduldet, lebt in einem Flüchtlingsheim, spricht kaum Deutsch und hat keine Arbeitserlaubnis.
19.07.2025 08:48 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/162970