Künstliche Intelligenz birgt zahlreiche Vorteile. Allerdings darf der Mensch auch nicht überflüssig werden, weshalb es tatsächlich Grenzen gibt.

Obwohl die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Medien zahlreiche Vorteile mit sich bringt, gibt es auch eine Reihe von Nachteilen und Risiken, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Einige dieser Gefahren betreffen ethische, soziale und wirtschaftliche Aspekte und können langfristig tiefgreifende Auswirkungen auf die Medienlandschaft haben.
1. Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung:
Der Einsatz von KI zur Automatisierung von Aufgaben wie der Nachrichtenproduktion, des Übersetzens und der Erstellung von Musik oder Filmen kann zu einem signifikanten Verlust von Arbeitsplätzen führen. Insbesondere in Bereichen wie dem Journalismus oder der Musikproduktion, in denen traditionell viele Menschen tätig sind, könnten Maschinen menschliche Arbeitskraft ersetzen. Dies birgt das Risiko einer zunehmenden Arbeitslosigkeit und der Entwertung von Kreativität und Fachwissen.
2. Verbreitung von Fake News und Deepfakes:
Ein großes Problem stellt die Verbreitung von Fake News und Deepfakes dar, die durch KI ermöglicht und verstärkt werden können. KI-Algorithmen können täuschend echte falsche Nachrichtenartikel, Videos oder Bilder erstellen, die sich rasch verbreiten und das Vertrauen in Medien und öffentliche Institutionen untergraben können. Deepfake-Technologien haben insbesondere in politischen oder gesellschaftlichen Kontexten das Potenzial, realitätsverzerrende Inhalte zu erzeugen und Menschen oder Ereignisse fälschlich darzustellen.
3. Verzerrte Algorithmen und unbewusste Biases:
KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Wenn diese Daten Vorurteile oder verzerrte Informationen enthalten, können auch die Algorithmen, die auf ihnen basieren, verzerrte Entscheidungen treffen. Dies kann zu diskriminierenden oder ungerechten Ergebnissen führen, etwa in der Medienberichterstattung, bei der Personalisierung von Nachrichtenfeeds oder in der Werbung. Unbewusste Biases in den Algorithmen können soziale Ungleichheiten verstärken und den Zugang zu fairer und ausgewogener Information beeinträchtigen.
4. Überwachung und Datenschutzbedenken:
KI-Systeme, die in den Medien eingesetzt werden, sammeln und analysieren große Mengen an Nutzerdaten, um personalisierte Inhalte und Werbung zu erstellen. Diese umfangreiche Datensammlung kann zu Datenschutzproblemen führen, insbesondere wenn sensible persönliche Informationen ohne das Wissen der Nutzer verarbeitet werden. Darüber hinaus könnten solche Technologien zur Massenüberwachung genutzt werden, wodurch die Privatsphäre der Nutzer in Gefahr gerät und potenziell missbraucht werden könnte.
5. Abhängigkeit von Technologie und potenzielle Manipulationen:
Die zunehmende Abhängigkeit von KI-Systemen in den Medien kann dazu führen, dass Gesellschaften anfälliger für technologische Manipulationen werden. Künstliche Intelligenz könnte dazu verwendet werden, gezielte politische Propaganda zu verbreiten, die öffentliche Meinung zu beeinflussen oder die Wahrnehmung von Ereignissen zu verzerren. Darüber hinaus könnte eine zu starke Abhängigkeit von KI die Medienbranche anfällig für technische Störungen oder Fehler machen, die zu Fehlinformationen oder ungenauen Darstellungen führen.
6. Mangelnde Transparenz und Nachvollziehbarkeit:
KI-Systeme arbeiten oft als „Black Boxes“, was bedeutet, dass es schwer ist, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen oder zu verstehen. Dies kann problematisch sein, wenn KI in wichtigen Bereichen wie der Nachrichtenproduktion oder der Inhaltsmoderation eingesetzt wird, da es für Nutzer oder Medienschaffende schwierig wird, nachzuvollziehen, wie bestimmte Inhalte ausgewählt, verbreitet oder zensiert werden. Diese mangelnde Transparenz könnte das Vertrauen in KI-gesteuerte Medienplattformen und deren Entscheidungen verringern.
7. Konzentration von Macht und Einfluss:
Ein weiteres Risiko ist die Konzentration von Macht und Einfluss in den Händen von großen Tech-Unternehmen, die KI-gesteuerte Medienplattformen betreiben. Diese Unternehmen haben die Kontrolle über die Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte den Nutzern angezeigt werden, und könnten somit die öffentliche Meinung und den Zugang zu Informationen in eine bestimmte Richtung lenken. Die Dominanz weniger großer Unternehmen könnte den Wettbewerb beeinträchtigen und zu einer Einschränkung der Vielfalt und Pluralität der Medienlandschaft führen.
8. Kreativitätseinbußen und Verlust menschlicher Intuition:
Der Einsatz von KI in der Medienproduktion könnte zu einer zunehmenden Automatisierung kreativer Prozesse führen, wodurch die Einflüsse menschlicher Intuition und kreativer Denkprozesse verdrängt werden. Es besteht die Gefahr, dass KI-Produkte standardisiert und formelhaft werden und die Vielfalt und Originalität von Inhalten verloren geht. Dies könnte die Innovationskraft in den Bereichen Kunst, Film und Musik gefährden.
9. Missbrauch von KI für Manipulation und Einflussnahme:
Ein besonders besorgniserregender Punkt ist der potenzielle Missbrauch von KI, um gezielte Manipulationen in der Gesellschaft zu betreiben. So könnten Deepfake-Technologien genutzt werden, um fälschliche Aussagen oder Handlungen von öffentlichen Persönlichkeiten zu erzeugen und politische oder gesellschaftliche Konflikte zu schüren. Auch die Verwendung von KI-gesteuerter Werbung, die speziell auf die Schwächen und Ängste von Nutzern zugeschnitten ist, könnte den öffentlichen Diskurs verzerren und zu einer bewussten Beeinflussung von Entscheidungen führen.
10. Sicherheitsbedenken und Cyberangriffe:
Die zunehmende Nutzung von KI in Medienplattformen und bei der Automatisierung von Prozessen birgt auch Sicherheitsrisiken. Da KI-Systeme und ihre zugrunde liegenden Datenbanken oft angreifbar sind, könnten Hacker diese Systeme nutzen, um gefälschte Inhalte zu verbreiten oder in Medieninfrastrukturen einzudringen. Ein gezielter Cyberangriff auf KI-gesteuerte Nachrichtenplattformen könnte zu einer massiven Desinformation führen und die öffentliche Meinung stark beeinflussen.

Zu den Risiken über Künstliche Intelligenz in den Medien äußerte sich der Deutsche Bundestag wie folgt. Hanna Möllers warnte, nachdem sie sich über die Vorteile von KI äußerte, zugleich davor, „dass KI nur unter dem Aspekt von Kostensenkung und weiterem Personalabbau in den Medien und der Presse einzusetzen. Die Zahl der Journalisten dürfe nicht weiter sinken. Dies führe letztlich zu einer Gefährdung der Demokratie, da Künstliche Intelligenz nicht die Wächterfunktion einer freien Presse in der Demokratie übernehmen könne.“, andere Anwesende äußerten auch andere Risiken: „Auch Matthias von Fintel von der Dienstleistungsgesellschaft Ver.di warne davor, den von Menschen gemachten und verantworteten Journalismus durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Zudem sprach er sich dafür aus, den Belegschaften ein Mitspracherecht über den Grad des Einsatzes von KI einzuräumen. (…) Sebastian Sober, Professor für Künstliche Intelligenz an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, monierte, dass Deutschland und Europa in eine zunehmende Abhängigkeit von KI-Systemen geraten würde, die im nichteuropäischen Ausland entwickelt worden seien. Auch im Bereich von Kultur und Medien finde ein massiver Abfluss von Daten und Wertschöpfung ins außereuropäische Ausland statt. Ähnlich wie bei der Entwicklung von Suchmaschinen habe man die Entwicklung ‚verschlafen‘. Sober forderte, das Kartell- und Steuerrecht zu nutzen, um gleiche Chancen für alle Marktteilnehmer zu schaffen.“
Auch der Urvater der Künstlichen Intelligenz, Geoffrey Hinten, warnt vor seinem eigenen Werk und fürchtet die Folgen, „Was, wenn es intelligenter ist als wir?“. Schon als studierender Experte schlug er 1972 vor, dass echte Künstliche Intelligent erst erreicht werden könnte, wenn sie wie das menschliche Hirn auf eine Art neuronale Verbindung setzten würde. 40 Jahre später war ihm das gelungen: Gemeinsam mit seinem Team trainierte er ein neuronales Netzwerk darauf, Gegenstände auf Bildern eigenständig erkennen zu können. So schuf er mit seinem Team die Grundlage aller modernen KI-Ansätze. Doch heute fürchtet er die Folgen davon, durch die Fähigkeiten, welche die KI jetzt schon beherrscht, „werden wir vielleicht bald gar nicht mehr wissen können, was eigentlich war ist“, er kann sich nicht vorstellen „wie man Übeltäter davon abhalten soll, es für Schlechtes zu nutzen“, erzählt Hinton.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI in den Medien sowohl große Chancen als auch erhebliche Risiken mit sich bringt. Während KI die Effizienz steigern und neue kreative Möglichkeiten eröffnen kann, ist es wichtig, ihre potenziellen Gefahren und negativen Auswirkungen zu überwachen und zu regulieren. Um Missbrauch zu verhindern und die Integrität der Medienlandschaft zu sichern, müssen ethische und rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den verantwortungsvollen Einsatz von KI gewährleisten. Doch ganz wichtig ist zu betonen, dass man noch nicht weiß ob diese Risken wirklich irgendwann eintreten werden, unter anderem weiß man kann man noch nicht sagen, ob Künstliche Intelligenz eher zum Verlust von Arbeitsplätzen führt oder sogar für mehr sorgt.