Der NDR geht mit dem Mikrofon um die Welt. Die NDR Info-Reihe ist auch als Podcast sehr beliebt.

Seit vielen Jahren ist
«Zwischen Hamburg und Haiti» ein fester Bestandteil der Radiolandschaft – zuerst im Hörfunk, nun auch als moderner Podcast. Die traditionsreiche Reisesendung des NDR hat sich stets einem klaren Ziel verschrieben: den Zuhörerinnen und Zuhörern die Welt akustisch näherzubringen. Und genau das gelingt dem Format mit bemerkenswerter Vielfalt und Tiefe. Ob Fuerteventura, Laos, Georgien oder das Baskenland – dieser Podcast nimmt sein Publikum mit auf eine ganz persönliche, lebendige und oftmals überraschende Reise rund um den Globus.
Im Mittelpunkt steht nicht nur das klassische Reiseland als solches – «Zwischen Hamburg und Haiti» interessiert sich vor allem für die Menschen, ihre Geschichten, ihre Stimmen, ihr Alltag. Die Autorinnen und Autoren nehmen Mikrofon und Aufnahmegerät mit auf ihre Touren und zeichnen Eindrücke auf, die in keinem Hochglanzreiseführer stehen. Dabei ist das Format nie belehrend, sondern neugierig, einfühlsam und oft auch emotional.
Das Besondere: Die Reporterinnen und Reporter erzählen auch von sich selbst. Wie fühlt es sich an, in einem abgelegenen Schweizer Tal zu stehen, wo jahrhundertelang kaum jemand von außen kam? Wie ist es, sich durch das vulkanische Hochland Islands zu kämpfen oder mit dem Fahrrad über die Nationalstraße 13 in Laos zu fahren? Und wie wirkt ein Ort wie Key West, das Mekka für Aussteiger, auf jemanden, der sonst in einem Hamburger Redaktionsbüro sitzt? Mit dieser persönlichen Note bekommt jede Folge eine besondere Färbung. Es geht nicht nur darum, wo man ist – sondern auch, wie es sich anfühlt, dort zu sein. Was riecht man, was hört man, wie verhalten sich die Menschen? Welche Geschichte erzählt das Straßenschild, die leere Hütte am Vulkan, die bunt bemalte Wand in Seoul?
Die thematische Bandbreite ist dabei ebenso groß wie geografisch: Eine Folge widmet sich dem überfüllten Mallorca und dem Versuch eines nachhaltigen Tourismus. Eine andere führt nach Südkorea und widmet sich dem K-Pop-Phänomen, das ganze Städte prägt. Wieder eine andere Folge springt nach Nordamerika und erzählt vom Rückbau der Dämme am Klamath River – und wie sich ein Fluss seine Freiheit zurückerobert. Auch politische oder gesellschaftlich relevante Aspekte werden nicht ausgespart. In der Folge über Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 wird deutlich, wie sehr sich Städte verändern und dabei mit ihrer Geschichte ringen. Oder man lernt, warum auf Mauritius mehr als nur weiße Strände und Luxusresorts warten, sondern eine komplexe, multiethnische Gesellschaft mit vielen Brüchen und Geschichten.
Nicht zuletzt überzeugt «Zwischen Hamburg und Haiti» durch seine dichte Atmosphäre. Naturgeräusche, O-Töne, Musik – das alles ist fein arrangiert und macht aus jeder Episode eine kleine akustische Reise. Das Sounddesign unterstützt die Erzählungen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen, und schafft es, Sehnsuchtsorte ebenso wie kritische Blickwinkel klanglich greifbar zu machen.
Wer Reisen liebt, aber nicht nur Urlaubspostkarten hören will, sondern Geschichten von echten Begegnungen, überraschenden Momenten und neuen Perspektiven sucht, wird in diesem Podcast fündig. «Zwischen Hamburg und Haiti» ist ein journalistisches Reisemagazin für die Ohren – klug, feinfühlig und weltgewandt. Neue Episoden erscheinen regelmäßig und sind über die ARD Audiothek, die NDR-Website sowie alle gängigen Podcast-Plattformen abrufbar. Ein akustischer Kompass für Neugierige, Fernwehgeplagte – und alle, die im Kopf gern schon beim nächsten Abenteuer sind.