Hoch geflogen: Vogel schaut auf alle hinab

Schauspieler Jürgen Vogel dominierte im ZDF mit seinem Crime-Procedural - trotz Wiederholung.

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die deutschen TV-Sender stecken tief im Sommerloch und wärmen zur Primetime größtenteils Konservenware auf. Augenfällig wurde dies auch wieder am gestrigen Freitag, an dem sowohl Das Erste, als auch das Zweite in der Hauptsendezeit lediglich alte Geschichten platzierten. In der Haupt-Saison zeigen beide Anstalten hier zumeist frische Film-Reihen (das Erste), beziehungsweise Krimi-Serien (ZDF).

Bei der blauen Eins handelte es sich gestern um die Komödie «Einspruch, Schatz! – Unter Vätern», die ab 20.15 Uhr anderthalb Stunden Sendezeit füllte, ursprünglich aber bereits 2023 lief. Nun sahen den Re-Run lediglich noch einmal 2,27 Millionen Leute des Gesamtpublikums und beförderten einen mittelprächtigen Marktanteil von 12,3 Prozent zur ARD-Anstalt. Richtig schwach die Lage bei den Jüngeren, die zu dürftigen 5,5 Prozent (0,16 Millionen) den Film wählten. Am Vorabend informierte der Kanal starke 3,60 Millionen (20,0 Prozent) bzw. 0,60 Millionen Junge (21,3 Prozent) mit der «Tagesschau». Noch weiter im Vorfeld versammelten sich mittelmäßige 12,0 sprich 6,9 Prozent um den Boulevard-Dauerbrenner «Brisant» , hier betrug die Gesamt-Sehbeteiligung 1,09 Millionen.

Obwohl auch die Mainzer-Konkurrenten erneut nur eine alte Folge der Krimiserie «Jenseits der Spree» einspeisten, konnten sie damit die Münchner vom Ersten deutlich hinter sich lassen. Das klappte ob 4,02 Millionen über 50-Jähriger, die einen unbeirrt starken Anteil von 21,8 Prozent besorgten. Eine ebenfalls wiedergekäute Story der eingestellten Serie «Letzte Spur Berlin» nahm noch 3,62 Millionen zu weiter sehr vitalen 19,6 Prozent mit rüber. Beim Publikum unter 50 sah es zumindest für die Vogel-Serie in Anbetracht schöner 9,7 Prozent (0,28 Millionen) ebenfalls überdurchschnittlich aus - das reichte an einem schwächlichen Abend, an dem kein Primetime-Programm die Zweistelligkeit erreichte sogar zum Sieg auch in dieser Gruppe. Die Nachfolgeserie ließ dann aber auf durchwachsene 7,0 Prozent nach. Beim ZDF war man folglich mit einem Gesamt-Tagesmarktanteil von 15,5 Prozent klar vor dem öffentlich rechtlichen Kontrahenten zu suchen, der nur 10,1 Prozent aufwies.
28.06.2025 08:41 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/162414