ARD will Radiosender einstampfen

Es sollen wenig gehörte Sender aus dem DAB+-Netz entfallen.

Mit dem neuen Reformstaatsvertrag, der noch ratifiziert werden muss, stellt die Politik die Weichen für einen tiefgreifenden Umbau des öffentlich-rechtlichen Hörfunks. Bis spätestens 1. Januar 2027 sollen laut Vorgabe mindestens 16 terrestrisch ausgestrahlte Radiosender gestrichen oder durch enge Kooperationen verschlankt werden. Klar ist schon jetzt: Das ARD-Radioprogramm wird sich verändern – und das bedeutet auch ein spürbares Ausdünnen des bisherigen Angebots.

Die Audioprogrammkonferenz der ARD (APK), geleitet von Radio Bremen, hat bereits ein Szenario entworfen, das diesen politischen Vorgaben Rechnung tragen soll. Laut Jan Weyrauch, Programmdirektor von Radio Bremen und Vorsitzender der APK, bleibt das zentrale Ziel, die regionale Nähe und Vielfalt der ARD-Hörfunkwellen zu erhalten. Täglich erreichen die Radioprogramme der ARD rund 33 Millionen Menschen in Deutschland – dieser gesellschaftliche Rückhalt soll nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Konkret sieht das beschlossene Szenario drei Maßnahmen vor: Erstens sollen über DAB+ verbreitete Programme eingestellt werden. Zweitens planen die Landesrundfunkanstalten intensivere Kooperationen zwischen ihren Radiowellen. Drittens soll die digitale ARD Audiothek gestärkt werden – einige Formate könnten künftig nur noch digital stattfinden, um Frequenzressourcen freizumachen.
26.06.2025 13:32 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/162363