Wie startete die Tabak-Welt?

Das Erste hat eine neue Produktion von «Y-History» im Programm.

Am späten Montagabend fragt sich Reporterin Sophie Labitzke, wie die Menschheit eigentlich auf die Idee kam, Tabak zu rauchen. Schon die Nazis wollten das „Rassengift“, die Zigarette, loswerden. Aber mit der Kippe ließ sich gleichzeitig auch sehr gut Propaganda machen, erklärt Dirk Schindelbeck. Auf der Dresdner Tabakmoschee „Yenidze“ sprechen der Historiker und Reporterin Sophie über die Anfänge der Zigarette in Deutschland und über ihre sich wandelnde Bedeutung in der Gesellschaft, etwa wenn es um Emanzipation der Frauen ging. «Warum kein Rauchverbot?» wird am 4. August 2025 um 23.05 Uhr gesendet.

Die WHO empfindet Deutschlands Tabakpolitik als zu „lax“ – nicht nur wegen der hohen Anzahl an Raucher. Sophie fragt die Bundespolitikerin Linda Heitmann, die für die Grünen im Gesundheitsausschuss sitzt, warum es immer noch nicht mehr Rauchverbote gibt. Zwar habe sich seit dem Nichtraucherschutzgesetz 2007 einiges getan, aber wenn es um das Rauchen geht, wolle sich niemand unbeliebt machen, so die Politikerin. Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse bestreitet, dass die Tabakindustrie einen großen Anteil am Zigarettenkonsum in Deutschland hat.

Mit gerade einmal knapp sechs Prozent Raucheranteil in der Bevölkerung gilt Schweden statistisch gesehen fast als rauchfrei. Darüber, wie das Land das geschafft hat, spricht Sophie mit der Suchtforscherin Louise Adermark. Allerdings macht sich die Wissenschaftlerin Sorgen, dass durch die niedrigschwellige Verfügbarkeit von Tabakalternativprodukten wie Snus, Nikotinbeuteln oder Vapes wieder mehr Menschen Nikotin konsumieren würden. Die gesundheitlichen Risiken vieler dieser Produkte seien noch nicht vollends erforscht.
22.06.2025 13:18 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/162229