Doch die restlichen sieben Episoden sind zum Teil Aufgewärmtes aus den ersten Minuten. Die Neuverfilmung von Netflix ist nicht gelungen.
Der renommierte Schauspieler Alan Alda schrieb und drehte die romantische Komödie «The Four Seasons». Das Werk von Universal Pictures erhielt mittelmäßige Kritiken. Während die ‚New York Times‘ Gefallen fand, waren die ‚Washington Post‘ und das Fachblatt ‚Variety‘ gar nicht angetan. Jetzt kamen Tina Fey, Lang Fisher und Tracey Wigfield auf die Idee, aus dem Spielfilm eine fast viereinhalbstündige Serie zu machen. Die Neuverfilmung liegt nahe, schließlich übernahm Universal Television, also die Tochterfirma von Universal Pictures, das Projekt.
Beim ersten Aufeinandertreffen in der Serie besuchen Nick und Anne ihre Freunde in ihrem Haus am See. Während einer Wanderung teilt Nick seinen Freunden Danny und Jack mit, dass er sich nach 25 Jahren von Anne scheiden lassen will. Doch auch bei den anderen gibt es Probleme: Kate belauscht ein Gespräch zwischen Claude und einem Apotheker über ein Medikament für seinen Mann. Soweit, so gut. Die ahnungslose Anne hat für ihren 25. Hochzeitstag die Erneuerung des Eheversprechens geplant – tragisch, da Nick doch seine Frau verlassen möchte. Die Episode dreht sich darum, wie die vier Freunde Kate, Jack, Danny und Claude darüber diskutieren, ob und wie sie es Anne sagen sollen. Schließlich kommt Nick von einem Ausflug zurück – und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Damm im Herbst fahren die drei Gruppen zum Familienwochenende an die frühere Universität von Jack, Kate und Danny, an der Jacks Tochter eingeschrieben ist. Unterdessen muss Nick seine neue Freundin Ginny seiner Ex-Frau Anne vorstellen. Ihre gemeinsame Tochter Lila (Julia Lester) ist verärgert und gibt ihrem Vater die Schuld am Zerbrechen der Familie. Auch die zwei anderen Paare haben mit Konflikten zu kämpfen, die seit der ersten Folge immer wieder aufflackern. Der Architekt Danny flüchtet sich zeitweise vor Claude, und Kate ist mit Jacks Art zunehmend unzufrieden. Das hat man kommen sehen – es wird aber über fast dreieinhalb Stunden ausgebreitet.
Die neue Netflix-Serie, die bereits für eine zweite Staffel verlängert wurde, fühlt sich in weiten Teilen wie der Adam-Sandler-Film «Kindsköpfe» an: Es passiert einfach nichts. Ein Beispiel ist die Szene, in der die sechs Freunde mit einem Boot auf den See fahren. Nick beklagt sich im Vorfeld, dass seine Frau Anne für so etwas überhaupt kein Interesse mehr hat. Man überzeugt sie zum Mitmachen – dann folgt ein vermeintliches Abenteuer, das in aller Ausführlichkeit erzählt wird, obwohl kaum Inhalt vorhanden ist.