Die RTL-Soap «Alles was zählt» bekommt am Dienstag mit Birnstiel Verstärkung. Die Schauspielerin ist direkt zu den Europameisterschaften eingestiegen.
>b>Frau Birnstiel, Sie feiern mit der Rolle der Lara Brandt Ihr Daily-Debüt. Wie war es für Sie, in das «Alles was zählt»-Universum einzutauchen – mit all seinen etablierten Figuren und dem hohen Erzähltempo?
Ich bin direkt ins kalte Wasser gesprungen – meine ersten Drehtage waren gleich bei der großen Europameisterschaft. Das bedeutete ein riesiges Set, viele Schauspielkolleg:innen und ein hohes Pensum. Für eine lange Eingewöhnungsphase blieb da kaum Zeit. Aber gerade weil das Team so herzlich und professionell ist, habe ich mich schnell eingefunden und wurde wirklich sehr lieb aufgenommen. Es ist schon ein besonderes Gefühl, plötzlich mitten in einem Serienuniversum zu stehen, das man sonst nur aus dem Fernsehen kennt – und all die Figuren und Sets live zu erleben.
Lara ist ehrgeizig, diszipliniert – und sorgt offenbar für einige Turbulenzen, vor allem bei TV-Ex Milan. Wie würden Sie Ihre Figur in drei Worten beschreiben?
ehrgeizig, berechnend, selbstbewusst
Sie haben sich intensiv auf die Rolle vorbereitet, fünfmal die Woche trainiert und Ihre Szenen ohne Double gedreht. Was war die größte Herausforderung beim Eistanz – körperlich und mental?
Körperlich war das Training enorm. Aber die größte Herausforderung war für mich, mit einem (bis dahin unbekannten) Partner zu tanzen. Am Anfang war es gar nicht so leicht, sich komplett auf jemanden einzulassen und im Team zu funktionieren. Doch genau das hat die Erfahrung so besonders gemacht. Und umso schöner war es, unsere kleinen Erfolge gemeinsam feiern zu können.
Mental war’s wie bei allem Neuen: Man muss sich einfach trauen, reinspringen, loslassen. Und am Ende hat es sich total gelohnt – für diese Erfahrung würde ich es jederzeit wieder machen.
Sie standen als Kind schon einmal auf dem Eis – und haben den Sport für die Rolle wiederentdeckt. Wie hat sich das Gefühl auf dem Eis verändert – damals wie heute?
Faszinierend fand ich den Eiskunstlauf schon immer. Aber als Kind konnte ich den Sport noch gar nicht richtig wertschätzen. Heute ist mein Blick ein ganz anderer: Ich nehme alles viel bewusster wahr. Auf dem Eis zu stehen hat für mich etwas unglaublich Befreiendes – die Geschwindigkeit, der Wind im Gesicht. Und all die kleinen Fortschritte, die man sich hart erarbeitet, machen den Sport für mich heute erfüllend.
Sie sagen selbst, dass Eislaufen und Schauspiel für Sie eine Traumkombination sind. Was genau fasziniert Sie an dieser Verbindung beider Disziplinen?
Sowohl beim Schauspiel als auch beim Eiskunstlauf muss man oft über seinen eigenen Schatten springen, um wirklich weiterzukommen. Man muss sich öffnen, etwas wagen, Risiken eingehen – auch wenn dabei Fehler passieren können. Genau das macht beide Disziplinen für mich so besonders und zugleich so belohnend. Diese beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden und dabei mit Profis auf beiden Ebenen zusammenzuarbeiten, ist für mich eine absolute Traumkombination.
Ihr Fernseh-Tanzpartner Fabian Piontek hat Sie auf dem Eis unterstützt. Wie wichtig war diese Zusammenarbeit für Ihr Sicherheitsgefühl und die Glaubwürdigkeit der Szenen?
Sehr wichtig. Fabian hat mir die Sicherheit gegeben, die ich gebraucht habe, sodass ich ihm voll vertrauen konnte. Er hat mich wirklich kein einziges Mal fallen lassen, die Hebefiguren immer wieder mit mir geübt und sich dabei sehr viel Zeit genommen. Ohne ihn wäre das alles so nicht möglich gewesen.
Sie stammen ursprünglich aus Weißrussland, haben ukrainische Wurzeln und leben heute in München. Welche Ihrer kulturellen Erfahrungen bringen Sie in Ihre Schauspielarbeit ein – vielleicht auch in eine Figur wie Lara?
Ich bin mit russischer Literatur aufgewachsen und habe schon früh eine große Liebe zu Büchern entwickelt. Das hat mir oft geholfen, emotionale Tiefe und kulturelle Hintergründe in meine Rollen einzubringen.
In Weißrussland werden Bildung und Sport häufig als Wege zum sozialen Aufstieg gesehen. Ich erinnere mich an den hohen Leistungsdruck, der dort das Denken und Handeln beeinflusst. Das macht Charaktere wie Lara, die von starkem Ehrgeiz und Durchhaltevermögen geprägt sind, sehr authentisch.
Ihr Mann Philip Birnstiel ist ebenfalls Schauspieler, gemeinsam haben Sie sogar ein Spiel entwickelt. Wie wichtig ist Ihnen kreativer Austausch auch abseits des Filmsets?
Kreativer Austausch ist für uns wirklich das Fundament unserer Beziehung. Mit Philip kann ich über alles reden, und wir setzen unsere Ideen oft gemeinsam um – sei es für lustige Social-Media-Videos oder für unser Spiel
„bring“. Wir toben uns in vielen Bereichen kreativ aus, geben uns gegenseitig die Möglichkeit, uns zu verwirklichen. Das gibt uns nicht nur im Beruf, sondern auch privat viel Kraft und Inspiration.
Sie pendeln für «Alles was zählt» zwischen München und Köln. Wie verändert dieses neue berufliche Kapitel Ihren Alltag – und könnten Sie sich langfristig ein Leben im Rheinland vorstellen?
Mein Alltag hat sich zunächst komplett verändert, aber ich habe die neue Situation auch sehr genossen. Ich habe Köln kennengelernt und viele tolle Menschen getroffen. Ehrlich gesagt kann ich mir mittlerweile gut vorstellen, langfristig in Köln zu leben.
Viele Zuschauer verfolgen «AWZ» seit Jahren. Was wünschen Sie sich persönlich für Ihre Rolle Lara – und was dürfen die Fans in den kommenden Wochen von ihr erwarten?
Ich würde mir wünschen, dass Lara noch eine Weile Teil der Geschichte bleibt. Und ohne zu viel zu verraten: Die kommenden Wochen halten spannende Folgen bereit – und natürlich eine richtig schöne EM!
Danke für Ihre Zeit!
«Alles was zählt» läuft werktäglich um 19.05 Uhr bei RTL.