RTL testete im Frühjahr zwei neue Quizformate, die «Wer mir Millionär?» keineswegs ersetzen konnten.
2,71 Millionen Zuschauer verfolgten am 28. April eine ungewöhnlich kurze Ausgabe von
«Wer wird Millionär?». Günther Jauch ging nur eine Stunde lang auf Sendung, was RTL 11,1 Prozent im Gesamtmarkt sowie 10,3 Prozent in der Zielgruppe bescherte. Der Kurzauftritt diente als Vorlauf für ein neues Quiz-Format, das vorrübergehend die langjährige RTL-Show ersetzen sollte. Zumindest beim Gesamtpublikum funktionierte der Übergang, wenngleich für
«Die perfekte Reihe – Das Bilder-Quiz» ab 21:15 Uhr nur 2,08 Millionen Zuschauer dran blieben. Der Marktanteil rutschte auf 8,9 Prozent.

Allerdings ergriff das junge Publikum fluchtartig das Weite. Die Reichweite verringerte sich von 0,50 Millionen 14- bis 49-Jährigen auf 0,32 Millionen, sodass der Marktanteil auf miserable 6,4 Prozent krachte. Für Moderator Daniel Hartwich, der mit «Let’s Dance» in dieser Zeit freitags von Erfolg zu Erfolg eilte, hätte es also kaum schlechter laufen können – Erinnerungen an «Ohne Limit» aus dem Dezember 2022 wurden wach. Damals fuhr die Quizshow in der Zielgruppe 7,9 und 8,4 Prozent ein. «Die perfekte Reihe» unterbot diese Werte auch in den beiden Wochen danach, als man ohne «Wer wird Millionär?» im Vorlauf auskommen musste. Am 5. Mai schalteten nur 1,30 Millionen Zuschauer ein, die für miese 5,4 Prozent standen. Mit 0,26 Millionen Umworbenen fuhr RTL nur 5,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein.
Eigentlich hätte RTL die Reißleine ziehen müssen, doch da man ohnehin nur zweieinhalb Folgen produziert hatte, durfte Hartwich auch am 12. Mai on air. Für die Sendung interessierten sich nur noch 1,02 Millionen Zuschauer, sodass der Kölner Sender nicht über 4,4 Prozent beim Gesamtpublikum hinauskam. In der Zielgruppe standen mit 0,25 Millionen Sehern 5,8 Prozent zu Buche. Hartwichs langjährige Dschungelcamp-Co-Moderatorin Sonja Zietlow übernahm ab dem 19. Mai den Sendeplatz am Montagabend.

Sie präsentierte den zweiten Quiz-Test des Frühsommers:
«Schlauer als Alle. Schlägst du Deutschland?». RTL orderte bei Tresor TV zwei Folgen, die ohne «WWM?»-Stützräder bestehen sollten. Zietlow machte ihre Sache zunächst auch deutlich besser, denn die zweistündige Show erreichte 1,46 Millionen Zuschauer und 6,3 Prozent. In der Zielgruppe verbuchte man 0,50 Millionen Werberelevante und starke 11,6 Prozent. Gegen die Bundesliga-Relegation konnte man das Zielgruppen-Niveau allerdings nicht halten. Die Reichweite sank auf 0,42 Millionen, der Marktanteil auf 8,0 Prozent. Insgesamt zeigte sich die Sendung aber durchaus resilient und markierte eine Sehbeteiligung von 1,40 Millionen. Der Marktanteil sank dennoch deutlich auf 5,5 Prozent.

Unterm Strich bot sich allenfalls «Schlauer als Alle.» für eine Fortsetzung an, wenngleich die Werte noch Luft nach oben ließen. Zusammengenommen waren die Sendungen aber kein Erfolg und musste sich mit einer durchschnittlichen Reichweite von 1,45 Millionen Zuschauern begnügen. Der Marktanteil lag bei 6,1 Prozent. Gerade in der Zielgruppe lag die Zietlow-Show deutlich über den Werten der Hartwich-Sendungen, denn im Schnitt brachten die beiden Formate nur 0,35 Millionen Zuschauer zustande. Der Marktanteil wurde auf 7,4 Prozent beziffert – diesen Wert erreichte «Die perfekte Reihe» kein einziges Mal.