Die beiden Anstalten brachten auf ihren Hauptsendern nur Wiederholungen - bedeutete dies auch ein Quotensturz?

Ja, man merkt es: Die deutschen TV-Sender gleiten langsam aber sicher in das Sommerloch und wärmen immer mehr Konservenware auf. Augenfällig wurde dies besonders am gestrigen Freitag, an dem sowohl Das Erste, als auch das Zweite zum Start in die Primetime lediglich alte Geschichten platzierten. In der Haupt-Saison zeigen beide Anstalten hier zumeist frische Film-Reihen (das Erste), beziehungsweise Krimi-Serien (ZDF).
Bei der blauen Eins handelte es sich gestern um das Romantik-Drama
«Käthe und ich – Sommerliebe», das ab 20.15 Uhr anderthalb Stunden Sendezeit füllte, seine eigentliche Premiere aber bereits im letzten Jahr hatte. Nun sahen den Re-Run zumindest noch einmal 2,69 Millionen Leute des Gesamtpublikums und beförderten einen recht vernünftigen Marktanteil von 13,2 Prozent zur ARD-Anstalt, was für eine Wiederholung noch respektabel ist. Schwach die Lage bei den Jüngeren, die zu durchwachsenen 6,2 Prozent (0,20 Millionen) den Film wählten. Am Vorabend informierte der Kanal starke 4,25 Millionen (21,7 Prozent) bzw. 0,61 Millionen Junge (20,4 Prozent) mit der
«Tagesschau». Noch weiter im Vorfeld ließen sich mittelmäßige 12,1 sprich 7,8 Prozent vom
«Quizduell-Olymp» unterhalten, hier betrug die Gesamt-Sehbeteiligung maximal 1,87 Millionen.
Obwohl auch die Mainzer-Konkurrenten nur eine alte Folge ihrer Crime-Serie
«Jenseits der Spree» einspeisten, konnten sie damit die Münchner vom Ersten deutlich hinter sich lassen. Das klappte ob 4,26 Millionen über 50-Jähriger, die einen unbeirrt starken Anteil von 20,9 Prozent besorgten. Eine ebenfalls wiedergekäute Story der eingestellten Serie
«Letzte Spur Berlin» nahm noch 3,71 Millionen zu weiter vitalen 18,1 Prozent mit rüber. Beim Publikum unter 50 sah es für beide Serien in Anbetracht durchwachsener 6,6 und niedriger 4,8 Prozent wesentlich magerer aus. Obwohl das ZDF im Gegensatz zum Ersten auch am Vorabend nur auf alte Ware setzte, war man mit einem Gesamt-Tagesmarktanteil von 16,0 Prozent klar vor dem öffentlich rechtlichen Kontrahenten zu suchen, der nur 10,9 Prozent aufwies. Mit aus dem Feuer geholt haben dürften die Kohlen die starken Late-Prime-Programme im Zweiten
siehe eigener Artikel).