«Doctor Who»: Zwischen kreativer Erneuerung und ungewisser Zukunft

Die britische Kultserie «Doctor Who» steht erneut an einem Wendepunkt. Nach dem überraschenden Finale der 15. Staffel, in dem Ncuti Gatwa als 15. Doktor abdankte, diskutieren Fans und Medien gleichermaßen über die Zukunft der Serie.

Die britische Science-Fiction-Serie «Doctor Who» hat kürzlich mit einem spektakulären Finale für Aufsehen gesorgt: Der 15. Doctor, gespielt von Ncuti Gatwa, opferte sich, um ein Kind zu retten, und regenerierte überraschend in eine Form, die der früheren Begleiterin Rose Tyler ähnelt, dargestellt von Billie Piper. Diese unerwartete Wendung markiert nicht nur das Ende von Gatwas kurzer, aber eindrucksvoller Amtszeit, sondern auch einen strategischen Schritt der BBC, um nostalgische Elemente mit neuen Erzählsträngen zu verbinden.

Ncuti Gatwa übernahm 2023 die Rolle des 15. Doctors und brachte frischen Wind in die Serie. Seine Darstellung wurde von vielen Fans geschätzt, dennoch endete seine Zeit als Doctor nach nur zwei Staffeln. In der finalen Episode „The Reality War“ regenerierte sich Gatwas Doctor, um ein Kind namens Poppy zu retten, und verwandelte in eine Form, die Rose Tyler ähnelt. Diese Entscheidung wurde von Showrunner Russell T Davies als Möglichkeit genutzt, um sowohl langjährige Fans anzusprechen als auch neue Wege in der Erzählung zu beschreiten.

Billie Piper, die ursprünglich Rose Tyler spielte, kehrt in einer neuen Form zurück, die dem Doctor ähnelt. Ob sie tatsächlich die 16. Inkarnation des Doctors ist, bleibt unklar, da sie in den Credits mit „And Introducing Billie Piper“ aufgeführt wird, was Spekulationen über ihre genaue Rolle anheizt. Diese Entscheidung könnte als Versuch gewertet werden, die Serie durch bekannte Gesichter und neue Interpretationen zu revitalisieren.

Seit 2023 besteht eine Co-Produktionsvereinbarung zwischen der BBC und Disney+, die «Doctor Who» außerhalb des Vereinigten Königreichs exklusiv auf Disney+ verfügbar macht. Trotz des erhöhten Budgets durch diese Partnerschaft verzeichnete die Serie in der aktuellen Ära historisch niedrige Zuschauerzahlen im Vereinigten Königreich, mit der meistgesehenen Episode 2025 bei 3,75 Millionen Zuschauern. Berichte deuten darauf hin, dass Disney+ mit den jüngsten Episoden unzufrieden ist, was Spekulationen über eine mögliche Beendigung der Partnerschaft auslöst.

Parallel zur Hauptserie wird das Whoniverse durch das Spin-off «The War Between the Land and the Sea» erweitert. Diese fünfteilige Serie, geschrieben von Russell T Davies und Pete McTighe, konzentriert sich auf die Organisation UNIT, die sich einer Bedrohung durch die Sea Devils stellen muss – einer alten Spezies, die erstmals 1972 in der Serie auftauchte. Die Serie bringt bekannte Charaktere zurück, darunter Jemma Redgrave als Kate Lethbridge-Stewart und Alexander Devrient als Colonel Christofer Ibrahim. Neu dabei sind Russell Tovey und Gugu Mbatha-Raw in bisher nicht näher beschriebenen Rollen. Die Produktion fand an verschiedenen internationalen Schauplätzen statt, darunter Mallorca, um der Serie eine globale Dimension zu verleihen. Doch bisher ist unklar, ob das nur ein kurzes Zwischenspiel wird, oder ein dauerhaftes Projekt.

Mit dem überraschenden Ende von Gatwas Amtszeit und der Einführung neuer Elemente steht «Doctor Who» an einem Wendepunkt. Die Rückkehr von Billie Piper könnte als Versuch gewertet werden, die Serie durch bekannte Gesichter und neue Interpretationen zu revitalisieren. Gleichzeitig könnten die Herausforderungen in der Partnerschaft mit Disney+ und die gemischten Zuschauerzahlen die Zukunft der Serie beeinflussen. Ob die geplanten Spin-offs und die Rückkehr zu vertrauten Charakteren ausreichen, um die Serie in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, bleibt abzuwarten.

«Doctor Who» steht vor der Herausforderung, Tradition und Innovation in Einklang zu bringen, um sowohl langjährige Fans zu halten als auch neue Zuschauer zu gewinnen. Die BBC hat einen riesigen Produktionsvorlauf bei der Science-Fiction-Serie. Die dritte Disney+-Staffel ist schon geschrieben, wenn nicht sogar abgedreht. Bereits jetzt müssen die Produzenten von der Firma Bad Wolf mit der BBC und Disney über eine Zukunft diskutieren.
04.06.2025 12:20 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/161782