VOD-Charts: Südkoreas Dauer-Hit

Binge-Watching als Netflix-Muss? «Resident Playbook» beweist seit einigen Wochen, dass es auch anders gehen kann.

Seit dem 12. April strahlt der südkoreanische Pay-TV-Sender tvN die Krankenhaus-Serie «Resident Playbook» aus. Pro Woche erscheinen zwei Folgen, die immer samstags und sonntags zu sehen sind. Mit einem nationalen Marktanteil von 3,68 Prozent debütierte die Produktion von Eggiscoming, was der niedrigsten Einschaltquote der zwölfteiligen Staffel entsprach. Es ging nämlich steil bergauf. Schon in Folge vier durchbrach «Resident Playbook» die Fünf-Prozent-Marke. Das Staffelfinale, das am 18. Mai ausgestrahlt wurde, verbuchte laut Nielsen Korea 8,142 Prozent.

Das weltweite Publikum kommt ebenfalls in den Genuss der Serie, deren Folgen zwischen 75 und 100 Minuten dauern. Netflix veröffentlichte die Episoden parallel zum Start im koreanischen Fernsehen. Direkt zum Start, als lediglich zwei Folgen zum Abruf bereitstanden, schaffte es «Resident Playbook» in die Top10 der weltweiten nicht-englischsprachigen TV-Charts. Mit 1,10 Millionen teilte man sich in Kalenderwoche 15 mit der südkoreanischen Serie «Friendly Rivalry» den neunten Platz. Mit zwei weiteren Folgen stieg der Staffelumfang auf fünf Stunden und 23 Minuten und die Abrufzahlen auf 2,8 Millionen. 15 Millionen Stunden wurde «Resident Playbook» zwischen dem 14. und 20. April gestreamt – Platz drei.

Über den asiatischen Raum kam die Serie aber nicht hinaus, denn alle 14 Top10-Platzierungen, davon sechs auf Rang eins, waren dort verortet. In Woche drei der Verfügbarkeit fiel die Serie ein wenig zurück und trudelte mit 2,1 Millionen Views nur auf Rang sechs ein. Die Abrufdauer erhöhte sich auf 16,4 Millionen Stunden. Mit steigender Episodenzahl erhöhte sich auch die Viewtime weiter, die Aufrufzahl blieb Anfang Mai mit 2,0 Millionen konstant. In der Woche zwischen dem 5. und 11. Mai flog «Resident Playbook» deshalb etwas unter dem Radar, obwohl die Serie mit 27,6 Millionen Stunden nach «The Eternaut» («Eternauta») die zweiterfolgreichste nicht-englischsprachige TV-Show der Woche war. Aufgrund der ausufernden Staffellänge von inzwischen über 13 Stunden errechnete Netflix aber nur 2,1 Millionen Stunden – Rang sechs.

In der vergangenen Woche (12. – 18. Mai) rutschte die zwölfteilige Staffel gar auf Platz neun ab. Es war aber nur eine von fünf TV-Formaten, die die 30-Millionen-Stunden-Schallmauer durchbrechen konnten. Neben «Resident Playbook» und «The Eternaut» gelang dies nur «The Royals» sowie «Forever» und «American Manhunt: Osama bin Laden» auf englischsprachiger Seite. Während die dänische Reihe, die hierzulande unter dem Titel «Das Reservat» vermarktet wird, 10,3 Millionen Views zählte und «American Manhunt» mit 12,6 Millionen Views abräumte, musste sich «Resident Playbook» mit 1,90 Millionen Views begnügen. Die beiden anderen Formate dauerten aber eben auch nur knapp vier bzw. gut drei Stunden, anders als der südkoreanische Titel, dessen zwölf Folgen eine Laufzeit von 16 Stunden und 22 Minuten haben.

Südkoreanische Serien sind anders als so manche Netflix-Produktion kein Sprint, sondern gleichen einem Marathon. Die asiatischen Zuschauer belohnen beide Herangehensweisen mit zahlreichen Top10-Platzierungen.
23.05.2025 12:30 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/161532