Das Doku-Drama «Robert Lembke - Wer bin ich?» geht auf die bewegte Geschichte des langjährigen «Wer bin ich?»-Moderators ein, der sich in der NS-Zeit verstecken musste.

Für den 9. Juni hat Das Erste die Ausstrahlung des Dokudramas
«Robert Lembke – Wer bin ich?» angekündigt. Die Ausstrahlung erfolgt um 23:35 Uhr des 90-Minüters erfolgt ab 23:35 Uhr, am Sendetag erscheint die megaherz-Produktion, die vom SWR und NDR in Zusammenarbeit mit dem ORF beauftragt wurde, auch in der ARD Mediathek. Berühmt geworden ist Lembke, der 1989 verstarb, durch den Satz „Welches Schweinderl hätten's denn gern?“ aus der Quizshow «Was bin ich?», die er rund 40 Jahre moderierte. Robert Lembke war ein Mensch, der Außergewöhnliches über sein Leben zu berichten gehabt hätte. Doch der beliebte Quizmaster, Journalist und TV-Manager sprach nicht über seine bewegte Vergangenheit. Das Dokudrama folgt den Spuren seiner ungewöhnlichen Biografie und fragt nach den Gründen für Lembkes Schweigen.
Geboren wurde er als Robert Weichselbaum. Seine Mutter heiratete nach ihrer Scheidung von Roberts Vater erneut. Robert Lembkes Stiefvater schikanierte und denunzierte ihn wegen seines jüdischen Vaters. Um sich zu schützen, nahm er den Mädchennamen seiner Mutter an: Lembke. Später fand er für sich und seine Familie ein Versteck auf einem Bauernhof in Bayern. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Robert Lembke wie nur wenige andere für den Aufbau eines freiheitlich demokratischen Deutschlands. Der Film folgt den Spuren seiner ungewöhnlichen Biografie.
In der Hauptrolle spielt Johann von Bülow, weitere Darsteller sind Jeanette Hain (Ingrid Benedict, Tochter von Robert Lembke) und Martin Brambach (als Stiefvater von Robert Lembke). Autor Martin Weinhart verwebt in dem Film Archivmaterial, Interviews und Spielszenen zu einem vielschichtigen Panorama. Familienmitglieder und langjährige Wegbegleiter, aber auch der Quizmaster Günther Jauch kommen zu Wort.
Hauptdarsteller Johann von Bülow: "Für mich als Münchner ist es ausgesprochen reizvoll gewesen, Robert Lembke, den Vater aller Quizsendungen, in einem Dokudrama zu verkörpern. Und das nicht nur wegen seines sympathischen Münchner Idioms. Das Bild, das wir uns bisher von ihm gemacht haben, ist nicht ganz komplett. Neben seinen bekannten Erfolgen als Journalist, Moderator und Autor hat dieser charmante Erfinder pointierter Zitate sein Leben lang versucht, die eigene Geschichte, als Sohn eines jüdischen Vaters, vor der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit geheim zu halten. Die Aufgabe, sich auf die Spur der unbekannten, manchmal dunklen Seite dieses scheinbar oft so heiteren Mannes zu begeben, war toll. Das Ergebnis ist ein ungewöhnlicher Film, der nicht nur treuen Lembke-Fans gefallen wird, sondern hoffentlich auch den Nachgeborenen ein besseres Bild von dem Deutschland vermittelt, das damals erst langsam gelernt hat, eine Zivilgesellschaft zu werden."
Martin Weinhart fügt an: "Es war eine riesige Überraschung für mich, dass sich hinter dem Bild des Rate-Onkels der Nation eine verborgene Biografie wie aus einem Abenteuerroman auftat. Der Kontrast zwischen dem harmlos-gemütlichen Image und seinem geheim gehaltenen Leben hat mich fasziniert. Robert Lembke, der Inbegriff bundesrepublikanischer Harmlosigkeit, war ein Spieler, Trickser und Draufgänger. So hat er die NS-Zeit überlebt. Anhand seiner Familie kann man studieren, was ein transgenerationales Trauma ist."