Fast sechs Millionen Zuschauer sahen den ARD-«Brennpunkt». Auch das ZDF-Interview mit Friedrich Merz im Rahmen des «heute journals» war sehr gefragt.

Mit einigen Anlaufschwierigkeiten ist Friedrich Merz am Dienstag doch zum Bundeskanzler gewählt worden. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland benötigte er zwei Wahlgänge, was einem politischen Beben im Bundestag gleichkam. Das Geschehen des gestrigen Tages ordneten vor allem Das Erste und das ZDF in langen Livestrecken und in zahlreichen Sondersendungen ein. Das Interesse war enorm. So verfolgten im Schnitt 0,82 Millionen Zuschauer
«Tagesschau – Extra», das von 9:35 bis 12:00 Uhr andauerte. Mit Marktanteilen von 17,0 Prozent im Gesamtmarkt und 13,4 Prozent in der klassischen Zielgruppe war der blauen Eins die Aufmerksamkeit sicher. Die 12-Uhr-«Tagesschau» verfolgten 1,20 Millionen Zuschauer, darunter 0,13 Millionen Jüngere. Die Marktanteile stiegen auf 19,8 respektive 17,6 Prozent.
Eine weitere zweistündige Live-Strecke sorgte ab 15:00 Uhr für 1,31 Millionen Zuschauer und 13,9 Prozent.
«Bundestag live» um 17:30 Uhr war für 1,73 Millionen Zuschauer interessant. Der Marktanteil während der Wahl-Entscheidung wurde auf 15,9 Prozent beziffert. Bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnete der öffentlich-rechtliche Sender nachmittags jeweils 10,6 Prozent.
Im ZDF fielen die Werte zunächst nicht ganz so hoch aus. Das spontan ins Programm genommen
«ZDFheute live» zwischen 10:30 und 11:15 Uhr sahen lediglich 0,61 Millionen Menschen, darunter 0,03 Millionen Jüngere. Die Marktanteile bewegten sich bei 12,6 respektive 3,6 Prozent. Um 15:00 Uhr waren während des 80-minütigen
«heute spezial» 1,71 Millionen Zuschauer dabei, der Marktanteil lag bei 18,7 Prozent. Bei den Jüngeren brachte es die Mainzer mit 0,11 Millionen auf 8,0 Prozent.

Am Abend folgten zahlreiche Sondersendungen, angefangen mit
«ZDFspezial: Friedrich Merz ist Kanzler» um 19:30 Uhr. Die 25-minütige Sendung sahen 2,84 Millionen Zuschauer, die für 14,5 Prozent Marktanteil standen. Mit 0,19 Millionen Jüngeren blieb es auch in der Zielgruppe bei überschaubaren 6,6 Prozent. Deutlich erfolgreicher war der
«Brennpunkt: Das Drama um die Kanzlerwahl» im Ersten zur besten Sendezeit. Die 30-minütige Ausgabe wollten 5,88 Millionen Zuschauer nicht verpassten. Das führte zu 24,4 Prozent. Mit 1,01 Millionen 14- bis 49-Jährigen durfte sich Das Erste über 21,4 Prozent in dieser Zuschauergruppe freuen.
Die ZDF-Dokumentation
«Inside CDU» wiederum traf trotz des historischen Tages nicht den Nerv des Publikums. Zwischen 20:38 und 21:23 Uhr interessierten sich nur 1,47 Millionen Zuschauer für die Doku. Der Marktanteil fiel auf schwache 6,4 Prozent. Mit 0,33 Millionen Jüngeren waren solide 7,1 Prozent möglich. Das verlängerte
«heute journal» informierte ab 21:43 Uhr 3,37 Millionen Interessierte, beim eingeschobenen
«Was nun, Herr Merz?», das um 21:48 Uhr begann, waren 3,38 Millionen dabei. Die beiden Sendungen erreichten 17,6 und 16,4 Prozent Marktanteil Bei den Jüngeren standen mit 0,49 und 0,54 Millionen 12,1 und 12,4 Prozent zu Buche. Für
«Markus Lanz» blieben noch 1,98 Millionen Zuschauer wach – die höchste Reichweite seit Mitte Februar. Es stammten 0,27 Millionen Zuschauer aus der klassischen Zielgruppe. Die Marktanteile wurden auf 16,5 respektive 11,3 Prozent taxiert.