FX hat zu Halloween 2023 vier neue Episoden veröffentlich, die im Dezember des vergangenen Jahres auch zu Disney kamen.
Bei Disney melkt man gerne erfolgreiche Milchkühe. Eines der erfolgreichen Franchises des 20th-Century-Fox-Armes war jahrelang «American Horror Story», welches 2021 mit einem Spin-off versehen wurde. Künftig sollen mit «American Horror Stories» größtenteils einzelne Geschichten erzählt werden. Der Auftakt, den die Masterminds Ryan Murphy und Brad Falchuk noch selbst verfassten, war spannend. In „Rubber(wo)man“ ziehen Scarlett und ihre Väter in das berüchtigte Murder House, in der zweiten Staffel wird die Vorgeschichte einer anderen Staffel erzählt. Die meisten anderen Episoden, meist verantwortet durch den inzwischen verstorbenen Manny Coto, sind weder gruselig noch spannend, sondern schlichtweg schlechter Splatter-Content.
In „Daphne“ sorgen Brad Falchuk und Manny Coto für Corona-Vibes. Eine neue Pandemie sperrt die Menschen ein. Der Künstler Will Caswell (Reid Scott) bekommt von einem Geschäftspartner eine Art Amazon Alexa (gesprochen von Gwyneth Paltrow) geschenkt, die mit künstlicher Intelligenz beispielsweise Gespräche mit Wills Mutter führt, damit er seine Ruhe hat. Bei einer Auktion greift Daphne ebenfalls ein und sorgt für Bestwerte für Wills Werke. Plötzlich stirbt aber Wills Freundin Sarah (Annie Hamilton) und nun fragen sich die Zuschauer, wie das passieren konnte. Der Zuschauer fragt sich gen Ende, ob das «American Horror Stories» ist und nicht etwa «Black Mirror». Endlich eine gelungene Folge!
Die Story kann wirklich gut werden, wenn nicht der Titel schon die Hälfte der Laufzeit verraten würde. Bei einer späteren Untersuchung stellt sich heraus, dass Vivian an einer Herzerkrankung leidet und deshalb diese Spritze für sie tödlich sein kann. Mit der echten Welt hat diese Geschichte natürlich wenig zu tun, in diesem Fall gibt es von den Ärzten tatsächlich Entwarnung. Da sie allerdings weiter in der kranken Welt der Models nach Bestätigung – und nach Aufträgen sucht – ist sie für alles bereit. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie junge Mädchen für Aufmerksamkeit und in der verrückten Social-Media-Welt um Zuneigung buhlen. Zwar tragen alle ihre Smartphones pausenlos herum, doch die Menschen sind heute viel distanzierter als vor einigen Jahrzehnten. Bis hierhin macht „Bandwurm“ eine gute Figur.
Doch danach setzten die Verantwortlichen ihre Splatter-Fantasien fort. Schon in der zweiten Staffel hat man den Zuschauer geschockt: In „Milchmädchen“ drückt eine Dorfdirne ihre Kuhpocken in Großaufnahme aus und in „Facelift“ wird eine Frau im späten mittleren Alter zum Schwein verunstaltet. In dieser dritten Staffel schluckt also Vivien einen Bandwurm – und soll bitte nur normal konsumieren. Da dies eine Horrorgeschichte ist, frisst sie natürlich pausenlos. Sie möchte den Wurm loswerden, weshalb sie einen Tee bekommt. Der Wurm muss raus, weshalb die schlanke Frau nackt in die Badewanne sitzt. Der Leser dieser Zeilen darf sich bildlich vorstellen, wie die Geschichte weiter geht. Die Bilder sind so bizarr, dass dies schon Comedy sein könnten.