Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. In dieser Woche geht Quotenmeter den Show-Programmierungen auf den Grund.
Die deutschen Fernsehsender bauen sich derzeit eine Art „Parallelwelt“ auf, um sich möglichst nicht gegenseitig auf den Schlips zu treten. Angefangen hat die lückennutzende Programmierung mit dem „tödlichen Dienst-Tag“ von RTL, denn der Kölner Sender wusste geschickt die Krimi-Lücke der Öffentlich-Rechtlichen am Dienstagabend zu nutzen. Zuletzt hat auch Sat.1-Chef Marc Rasmus eine klare Struktur seines Senders verkündet, die der Konkurrenz von RTL eher weniger auf die Füße tritt. Quiztag ist in Köln am Montag, in Unterföhring hingegen am Donnerstag. Reality-Shows, die derzeit im klassischen Sinne nur ProSieben bietet, sind am Donnerstag gesetzt. RTL zeigt am Mittwoch seine beiden «Bachelors». Dort wiederum will Sat.1 mit Koch- und Back-Shows punkten, ProSieben setzt auf seine Comedy-Marke «TV total» und will künftig auch zu späterer Stunde mit Comedy-Formaten aufwarten. Während US-Serien bei ProSieben am Montag beheimatet sind, laufen diese immer dienstags in Sat.1.
Diese Dominanz weitete sich in der vergangenen Woche auch auf Show-Formate aus, die nicht nur beim älteren Publikum ausgesprochen gut funktionierten, sondern auch das junge Publikum zum Einschalten überzeugten. An vorderster Front ist hier «Aktenzeichen XY… ungelöst» zu nennen, denn die von Rudi Cerne moderierte Sendung verbuchte beim jungen Publikum 21,5 Prozent Marktanteil. Damit brachte man vor allem RTL ins Schwitzen, da «Die Bachelors» mit 9,9 Prozent auf einem neuen Staffeltief landeten. «Das große Promibacken» kehrte derweil mit guten 9,2 Prozent auf die Bildschirme zurück. Unbeeindruckt von der ZDF-Dominanz zeigte sich derweil «TV total», das 14,8 Prozent einfuhr. Der größte Verlierer des Abends war aber Das Erste, denn die neue Serie «School of Champions» sorgte nur für 4,3 und 4,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – selbst für die blaue Eins waren dies schlechte Werte.
Klar die Nase vorne hatte die Sendegruppe am Donnerstag, denn sowohl «Das 1% Quiz» (10,0%) als auch «Germany’s Next Topmodel» (23,3%) punkteten als einzige beiden Primetime-Programme zweistellig. Für die ProSieben-Modelshow, die einer Konzeptanpassung unterzogen wurde, war es gar der erfolgreichste Staffelstart seit 2009. Damals bedurfte es aber 2,99 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer, die damals 23,8 Prozent des Marktes belegte. In der vergangenen Woche wurden 1,22 Millionen Umworbene gemessen – für die heutige Zeit ein formidabler Wert. Leidtragender war Schwestersender Kabel Eins, wo von sieben auf vier Prozent zurückfiel. Auch Live-Fußball bei RTL hatte vor 22:00 Uhr keine Chance gegen Heidi Klum.
In den vergangenen Wochen war der Freitag recht wenig umkämpft – mal von den gewohnten Programmierungen der öffentlich-rechtlichen TV-Stationen abgesehen. RTL setzt auf eine All-Stars-Staffel seiner «LEGO Masters» und dominierte damit zumeist nach Belieben die Zielgruppe. In dieser Woche startet nun «Let’s Dance» in eine neue Runde, die die Dominanz eher ausbauen dürfte. Sat.1 hält sich mit Shows ohnehin noch zurück und setzt auf «111»-Clipshows, ehe die quotenschwache «Kiwis große Partynacht» auf Sendung darf. Im März folgen dann «Die besten Comedians Deutschlands», die schon eher eine Herausforderung für die RTL-Tänzer darstellen.