Joshua Jackson, Christian Slater und Alec Baldwin sind ein tolles Dreamteam. Doch die Miniserie wäre als Fernsehfilm noch attraktiver gewesen.
Bereits im Juli 2021 veröffentlichte der amerikanische Streamingdienst Peacock die Serie «Dr. Death», die von Littleton Road Productions, Escape Artists, Wondery und Universal Content Productions kommt. Obwohl das Format aus der Hand von NBC stammte, schlug einmal mehr Sky Deutschland nicht zu. Stattdessen sicherte sich am Ende der Streamingdienst von RTL die Rechte – deutlich nach dem Start in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Bereits im Jahr 2018 produzierte der Spotify-Zukauf Wondery, der auf lange Audioserien spezialisiert ist, ein zehnteiliges Format. Die erste Staffel von «Dr. Death» hat schon 14 verschiedene ausführende Produzenten, darunter gehören auch die drei Stars der Serie. Fernseh-Insider wissen allerdings auch, wenn zu viele Produzenten mitmischen, dann wird das Ergebnis eher suboptimal. Die Grundgeschichte an sich ist spannend und wird auch zeitweise gut erklärt, doch die Serie bleibt oft im Mittelmaß hängen.
Leider gehört es auch bei der Serie dazu, dass unzählige Nebenhandlungen eröffnet werden. So ist eine private Party in Robert Hendersons Anwesen ein Schauplatz, bei der Slaters Figur Randall Kirby auftaucht, oder eine Anhörung vor einem Disziplinarausschuss. Mit Hilfe von Duntsch-Schauspieler Joshua Jackson geht es auch noch mal in die Vergangenheit und zeigt den Weg, wie der ehemalige College-Footballspieler an seiner sportlichen Karriere arbeitet. Die Autoren Patrick Macmanus, Ashley Michel Hoban, Evan Wright, Saran Pearson und Co. verfassen durchaus gute Zeilen. Da ist der gefallene Sportler, der einfach nicht überzeugen kann. Also versucht er als Arzt durchzustarten, aber immer wieder macht er peinliche Fehler und stürzt Menschen ins Unglück.
«Dr. Death» ging durch die Autoren- und Produzentenhölle, die nur wenige Formate überleben. Peacock ging erst Mitte 2020 an den Start, weshalb die Verantwortlichen des Dienstes froh waren, dass sie überhaupt ein Programm hatten. Doch eigentlich hätte der verantwortliche Produzent reinen Tisch machen, sämtliche Skripte in den Mülleimer werfen und einen Neuanfang anordnen müssen. Ob schließlich mehr als ein Fernsehfilm daraus geworden wäre, ist fraglich. Jedoch ist das Ergebnis, dass Peacock seinen Abonnenten oder Lizenznehmern ablieferte, doch sehr ernüchternd. Der Weg sollte eigentlich das Ziel sein, wenn das Ergebnis schon feststand. Beim Kino-Epos «Titanic» ist schließlich auch niemand überrascht, dass ein Eisberg gerammt wird und das Schiff untergeht. Die Liebes-Geschichte hat das Werk zu einem Erfolg gemacht!