Diejenigen, die trotz des etwas sperrigen Titels den Weg zu Steven Knights neuer Serie finden, werden mit einer äußerst unterhaltsamen Mischung aus Action, Humor und Drama belohnt.
Es wäre nicht sonderlich überraschend, wenn «SAS: Rogue Heroes» einen ähnlichen Weg, wie Steven Nights vorherige Serie «Peaky Blinders» beschreiten würde und vom Geheimtipp zum internationalen Hit avanciert. Abermals nimmt sich Night hier eines historischen Stoffes an, dem er voll und ganz seinen eigenen Stempel aufdrückt. Die Geschichte über die Gründung des SAS während des zweiten Weltkriegs, mag zunächst wie schon der Titel der Serie, einen äußerst dokumentarischen Charakter vermuten lassen, doch beschreitet Night hier den identischen Weg wie schon bei «Peaky Blinders» und verbindet einige historische Fakten und Ereignisse mit seiner ganz eigenen Geschichte. Im Gegensatz zur Düsterheit der Straßen Birminghams und ihren schwermütigen Protagonisten, schaltet Night bei «SAS: Rogue Heroes» das Licht, gleich in mehreren Aspekten, an. Sowohl das helle ägyptische Wüstensetting als auch die eher beschwingten Protagonisten, machen die Serie trotz des Kriegssettings äußerst gut zugänglich.
Das Pacing lässt dabei kaum Zeit zum Durchatmen und kommt ohne auffälliges Füllmaterial aus, die Settings und das zurückgreifen auf praktische Effekte, erschaffen ein äußerst plastisches Bild. Auch wenn «Rogue Heroes» letztlich keine Bonuspunkte für Originalität einheimsen kann, denn die Art und Weise des Geschichtenerzählens in Kombination mit einem Kriegsschauplatz wurde in der Vergangenheit schon mehrfach, beispielsweise bei «Catch 22», umgesetzt, ist es das gelungene Gesamtbild aus Action, Geschichte, (Galgen-)Humor, Brutalität und der überzeugend dargestellten „Ihr könnt mich alle mal“-Einstellung der Protagonisten, die «Rogue Heroes» zu hervorragender Popcornunterhaltung machen.