Drei Jahre nach dem Ende der zweiten Staffel bringt HBO Max die Martial Arts Serie «Warrior» aus dem vorzeitigen Ruhestand zurück.
2020 war «Warrior» eines der bedauernswertesten Opfer, das aus der Einstellung von Originalproduktionen beim amerikanischen Pay-TV Sender Cinemax resultierte. Aufgrund des großen Erfolgs der beiden verfügbaren Staffeln beim Streamer HBO Max wurde «Warrior» letztlich als einzige der ehemaligen Cinemax Produktionen gerettet und bekam doch noch eine dritte Staffel spendiert. Trotz der Auflösung aller Verträge ist es den Verantwortlichen zudem gelungen, fast den gesamten Cast wieder zu vereinen.
Selbst schauspielerisch fahren einige Castmitglieder groß auf, insbesondere Olivia Cheng als Puffmutter Ah Toy und Jason Tobin als Tonganführer Young Jun stehlen Hauptdarsteller Andrew Koji hier was Mimik und Gestik betrifft etwas die Show. Richtige Ausreißer liefert sich höchstens Dianne Doan als Ah Sahm's ältere Schwester Mai Ling, deren Schauspiel stets gleich und hölzern wirkt. Bis auf einige Subplots, deren Prägnanz sich für den Zuschauer nicht erschließen und die auch immer wieder ins Leere laufen, wird die Spannung letztlich stets hochgehalten. Auch die Settings sehen hervorragend aus und fangen die visuelle Diskrepanz des San Franciscos der 1870er Jahre zwischen chinesischen Armutsvierteln und elitären Bauten der amerikanischen Elite gelungen ein.
Kampszenen, die an Jet Li und Jackie Chan zu besten Zeiten erinnern und eine gelungene, stets spannende Geschichte, machen «Warrior» zu etwas Außergewöhnlichem in einer immer mutloser und eintöniger wirkenden TV-Landschaft. Die dritte Staffel kann das Niveau der ersten beiden halten und visuell aufgrund eines möglicherweise etwas höheren Budgets sogar noch einige Akzente setzen. Wenig überraschend avanciert «Warrior» daher immer mehr vom Geheimtipp zur Kultsendung, an der kein Kampfkunst-Fan vorbeikommt.