Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. Diesmal geht es um den britischen MI6-Agenten, der in der zurückliegenden Woche auf gleich drei Sender zu sehen war.
Im deutschen Fernsehen macht sich das Sommerloch dieser Tage so breit wie gefühlt selten zuvor. Angesichts eines schwachen Werbemarktes wollen die Sender ihr Pulver nicht verschießen und setzen stattdessen auf zahlreiche Wiederholungen und kostengünstige Archiv-Ware. Aktuell dominieren Filme weite Teile des deutschen TV-Programms, was nicht nur für das Privatfernsehen, sondern auch für die gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sender gilt. Ein beliebtes wie häufig wiederholten Film-Franchise ist die «James Bond 007»-Reihe, die zu Beginn des Jahres die Seiten wechselte.
„Octopussy“ sicherte sich 1,31 Millionen Zuschauer und war damit das erste ProSieben-Primetime-Programm der Woche, das mehr als eine Million Zuschauer unterhielt. Der Spielfilm «Ad Astra – Zu den Sternen» schaffte am Sonntagabend mit 1,42 Millionen Sehern die Wochen-Krone. In der Zielgruppe verzeichneten die beiden Streifen jeweils 8,9 Prozentpunkte. Auf dem Gesamtmarkt lief es für den Bond-Film mit 6,2 Prozent ausgezeichnet. „In tödlicher Mission“ sorgte ab 23:00 Uhr sogar für 7,6 Prozent bei den ab Drei-Jährigen. In der Zielgruppe waren 8,4 Prozent drin. Obwohl dies jeweils gute Ergebnisse für ProSieben dieser Tage bedeute, lag man damit unter dem Schnitt der vergangenen Wochen. Die Bond-Reihe begann Anfang Juni mit «James Bond jagt Dr. No» von vorne und holte seither rund zehn Prozent Marktanteil.
Die Ergebnisse sind für Kabel Eins kein Einzelfall, aber sicherlich dürfte auch der dritte Sender eine Rolle gespielt haben, der in den vergangenen Tagen James Bond im Programm hatte. Das ZDF sendete ebenfalls am Mittwochabend – bereits ab 20:15 Uhr – «James Bond 007 – Spectre». Der Film lockte 4,11 Millionen Menschen an und sorgte mit 18,0 Prozent bei allen und 15,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen für die Marktführung an jenem Abend. Trotz einer rund 30-minütigen Überschneidung dürften viele vom orangenen Sender aus Mainz zur orangefarbenen Eins nach Unterföhring gewechselt sein.