Eine Serie, die anders ist als fast alle anderen: Wer sich darauf einlassen will, sollte am Sonntag ZDFneo einschalten!
Heutzutage ist es das Fernsehpublikum eigentlich gewohnt, dass mit der Tür ins Haus gefallen wird: Die Hauptfigur macht schon in der ersten Szene Schluss mit ihrem langjährigen Partner. Oder spätestens am Ende der ersten Folge steht die Flucht der zentralen Figur aus ihrem bisherigen Leben an. Oder in den allerersten Minuten fliegt eine ganze Wohnhaussiedlung in die Luft. Der Zuschauer erwartet, dass direkt zu Beginn etwas Großes, Außergewöhnliches passiert, das ihn sofort in die Serienwelt hineinziehen soll.
So wirkt dieses Format viel komplexer, persönlicher und psychologischer als viele Serien, die aus der heutigen Zeit bekannt sind. Wahrscheinlich liegt hierin auch der Grund, warum die Wirkung von «Conversation with Friends» sich so stark vom bekannten Einheitsbrei unterscheidet und beim Zuschauer dabei auch sehr lange nachhallt: Die scharfsinnige Beobachtungsgabe der Serie sowie ihre Weigerung, zu den Ereignissen und Handlungen Stellung zu nehmen und sie stattdessen lediglich wertfrei, aber einfühlsam zu zeigen, sind ohne Frage etwas Besonderes, was man in dieser Form lange Zeit nicht im Fernsehen gesehen hat. Mit «Conversation with Friends» erwartet die Zuschauer, die bereit sind, sich überraschen und mitreißen zu lassen, damit auf jeden Fall ein besonderes Format, das sie zum Nachdenken und Mitfühlen anregen wird – eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.