Montags blickt Quotenmeter auf aktuelle Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops und ordnet diese ein. Diesmal steht die 19-Uhr-Stunde der Sender im Fokus, in der in der Vorwoche mehrere Rekorde erzielt wurden.
In Deutschland ist die Sendezeit um 20:15 Uhr nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der TV-Sender, egal ob öffentlich-rechtlich oder im Privatfernsehen. Um diese Zeit wird für gewöhnlich das größte Publikum erreicht, weswegen die Prestigeformate um diese Zeit gesendet werden. In den Stunden zuvor, der sogenannten Access-Primetime, zielen die Sender derweil darauf ab, ein Programmangebot zu schaffen, das möglichst viele Menschen anlockt und bis zur Hauptsendezeit zu binden. Das Besondere an der Access-Primetime ist für das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Möglichkeit ein letztes Mal zu werben, denn um 20:00 Uhr beginnt das im Rundfunkstaatsvertrag festgelegte Werbeverbot. Entsprechend umkämpft ist der Werbemarkt in der 19-Uhr-Stunde. Doch wie erfolgreich sind eigentlich die Programme im Vorfeld der Primetime?
In dieser Woche erreichten alle fünf Episoden mehr Zuschauer als alle für die Primetime angesetzten Sendungen. Nur die am Dienstag kurzfristig angesetzte Sondersendung «RTL Aktuell Spezial», die 1,70 Millionen Menschen sahen, übertraf die Donnerstagsfolge. «Der König von Palma» hatte im Anschluss aber keine Chance gegen die Berliner Soap. Stichwort Soap: Auch die RTLZWEI-Serie «Berlin – Tag & Nacht» feierte nach längerer Durststrecke zuletzt wieder stabil hohe Werte. In der Vorwoche holte man zweimal mehr als fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, am Montag stieg der Wert sogar bis auf 6,4 Prozent und damit auf den besten Wert seit einem Monat. In drei von fünf Fälle performte auch das langjährige ProSieben-Format «Galileo» zweistellig. Am Wochenende reichte es für «Galileo X-Plorer» sogar für einen neuen Rekord. Die Anfang des Jahres eingeführte Sonntagssendung holte mit 10,4 Prozent erstmals zweistellige Quoten in der Zielgruppe.
Besonders gravierend ist die Verknüpfung zwischen Inkonstanz und Erfolglosigkeit bei Sat.1, wo man seit Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Format ist. Diverse Spielshows waren ein Flop und auch eine Kochshow brachte nicht die Lösung. In der Vergangenheit schnitten eigentlich nur Scripted Realitys mit einigermaßen erfolgreich ab, von den der Unterföhringer Sender aber bekanntlich keine neuen Ausgaben mehr produzieren möchte. Dennoch füllt seit einigen Wochen «Lenßen übernimmt» den Sendeplatz, kann aber an die alten Erfolge mit teilweise über einer Million Zuschauer nicht anknüpfen. In dieser Woche sahen die insgesamt 20 gesendete Wiederholungen nur knapp eine halbe Million Zuschauer, in der Zielgruppe kam Sat.1 nur auf miserable 2,6 Prozent. Ab Herbst soll eine neue Serie für Abhilfe schaffen, 60 Folgen von «Die Landarztpraxis» stehen in den Startlöchern.