Streik-Thema treibt «Hart aber fair» bei den Jüngeren an

In Sat.1 war die 20-minütige Sondersendung hingegen für nur 0,75 Millionen interessant, während RTL auf 2,21 Millionen kam.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) legten am Montag weite Teile des öffentlichen Personenverkehrs lahm, denn die beiden Verbände riefen zu einem weitreichenden, 24-stündigen Warnstreik auf. Der Streik war bereits einige Tage vorher bekannt, sodass sich die Bürger auf die Folgen vorbereiten konnten. Ein größeres Verkehrschaos auf den Straßen blieb folglich aus. Sat.1 und RTL setzten dennoch auf Sondersendungen, die sich mit dem Warnstreik beschäftigten. Während sich in Sat.1 die Sendung direkt an die «Sat.1 Nachrichten» anschloss, ging RTL parallel um 20:15 Uhr auf Sendung.

In Sat.1 informierten die Hauptnachrichten ab 19:55 Uhr zunächst 0,67 Millionen Zuschauer, «Streik Spezial. Deutschland steht still» verfolgten bis 20:30 Uhr 0,75 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil stieg marginal von 2,6 auf 2,7 Prozent. Mit 0,17 und 0,26 Millionen 14- bis 49-Jährigen waren zunächst miese 3,1 und dann mäßige 4,5 Prozent Marktanteil möglich. RTL versammelte mit «RTL Aktuell Spezial: Der Mega-Streik – Deutschland lahmgelegt» 2,21 Millionen Seher vor dem Empfangsgerät, darunter 0,62 Millionen Umworbene. Die 15-minütige Sondersendung sicherte sich Marktanteile von 8,0 Prozent bei allen und 10,7 Prozent bei den Jüngeren.

Auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen griff den Streik in Deutschland auf, brauchte dafür allerdings keine eigene Sondersendung. Das ZDF befasste sich neben den Nachrichtensendungen unter anderem in dem Vorabendmagazin «WISO» mit dem Thema. Die 50-minütige Sendung «WISO spezial: Warnstreik in Deutschland» verbuchte um 19:25 Uhr 2,23 Millionen Zuschauer und verhältnismäßig schwache 9,2 Prozent Marktanteil. 0,21 Millionen junge Zuschauer brachten gewohnte magere 4,2 Prozent. Im Ersten war „der große Streiktag“ Thema bei «Hart aber fair». Die Talkshow, die unter Louis Klamroth zuletzt sehr schwächelte, kam diesmal auf 2,17 Millionen Zuschauer und 8,2 Prozent Marktanteil. Ab 21:00 Uhr interessierten sich auch 0,44 Millionen Jüngere für die Diskussion, der unter anderem Linke-Parteivorsitzende Janine Wissler und Trambahnfahrerin Julia Riemer beiwohnten. Für die blaue Eins standen 7,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zu Buche. Vor allem bei den Jüngeren mobilisierte Klamroth diesmal mehr Zuschauer als zuletzt, die Einschaltquote war die beste seit einem Monat.
28.03.2023 08:46 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/141147