Immer montags blickt Quotenmeter auf die Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. Diesmal widmet sich die Reihe dem Aufreger-Sender der Woche: RTLZWEI.
RTLZWEI überraschte in der vergangenen Woche Fernsehdeutschland mit der Nachricht, dass man mit Michael Wendler eine neue Doku-Soap plane, die sich mit der Schwangerschaft seiner Frau Laura Müller beschäftigte. Das mediale Echo war enorm und hatte zur Folge, dass der Grünwalder Sender wenig später die geplante Doku-Soap absagte. Die Geschichte des Ex-Schlagersängers und inzwischen Verschwörungsideologen ist hinlänglich bekannt und wurde in den vergangenen Tagen vielfach erzählt. Die Überraschung war dabei offenbar auch beim eigenen Gesellschafter RTL Group, der 35,9 Prozent besitzt, denn dieser distanzierte sich wenige Stunden nach Bekanntwerden über die Twitter-Seite von RTL+ von dem Projekt und kündigte an, die Doku-Soap nicht ausstrahlen zu wollen.
In diesem Jahr zeigt der Zähler bislang neue 22 «Die Geissens»-Folgen, wobei bereits 24 Episoden erschienen sind. Nach insgesamt fast 400 Folgen in zwölf Jahren machen sich selbstverständlich Abnutzungserscheinungen bemerkbar, doch die Zahlen waren zuletzt wieder steigend. Noch fehlt der Schritt über die Millionen-Zuschauer-Marke, aber mit bis zu 0,86 Millionen Zuschauern am vergangenen Montag kann RTLZWEI mehr als zufrieden sein. 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe bedeuteten zudem die höchste Einschaltquote einer RTLZWEI-Sendung, die nicht in den frühen Morgenstunden lief. Darüber hinaus war die Folge „Ein bisschen Fancy für die Donzi“ das dritterfolgreichste Primetime-Programm des Jahres – nach zwei «Hartz und herzlich – Tag für Tag Benz-Baracken»-Ausgaben Anfang Januar, die jeweils über acht Prozent Marktanteil einfuhren.
«Hartes Deutschland» und «Reeperbahn privat!» streiften mit 4,1 und 3,9 Prozent in der Zielgruppe gerade so den Senderschnitt, am Freitag kam das Filmdoppel aus «Skylines» und «Skyline – Der Tag des Angriffs» nicht über miese 2,7 und 2,6 Prozent hinaus, während am Sonntag die beiden Spielfilme «Nie wieder Sex mit der Ex» und «Kill the Boss» mit 2,4 und 2,8 Prozent fast dasselbe Schicksal einholte. Am Samstag programmierte der Privatsender eine zweiteilige Dokumentation über «Die Toten von Starnberg», als über jenen Dreifachmord, in dem kürzlich das Landgericht München II Anfang März das Urteil sprach. Eigentlich sind die Zuschauer auf diesem Sendeplatz ebenfalls an Spielfilme gewohnt, weswegen man kaum mit guten Quoten hatte rechnen können, doch 1,6 und 1,8 Prozent Marktanteil sind wahrlich kein guter Wert. Vor neun Tagen waren mit «Die neun Pforten» immerhin noch 5,5 Prozent drin.