Filme des Grauens: «Glitter»

Sie mag zwar eine sehr gute Sängerin gewesen sein, doch Mariah Carey kann einfach nicht schauspielern.

Mariah Carey zählt zu den herausragendsten Sängerinnen unserer Zeit. Ein Film mit ihr in der Hauptrolle muss doch ein echter Erfolg werden, oder? Das mag man denken, doch der Spielfilm «Glitter - Der Glanz eines Stars» beweist das Gegenteil. Direkt mehrere Goldene Himbeeren als bekannter "Negativ-Filmpreis" heimste der Film ein. Dazu gehört beispielsweise die Goldene Himbeere für Mariah Carey als schlechteste Schauspielerin, aber auch Goldene Himbeeren in den Kategorien Schlechtester Film, Schlechtestes Drehbuch und noch einige mehr. Auch den The Stinkers Bad Movie Award als schlechteste Schauspielerin konnte Carey mit nach Hause nehmen. Doch woran liegt das und worum geht es eigentlich in dem Film?

Mariah Carey spielt in «Glitter» die Tänzerin Billie Frank, die für ihr Leben gerne singt und schließlich als begabte Backgroundsängerin von einem Musikproduzenten entdeckt wird. Schnell wird aus der Backgroundsängerin eine erfolgreiche Sängerin, die auf den großen Bühnen steht und zum echten Star avanciert. Doch ihre Kindheit mit einer alkoholabhängigen Mutter, die sie schlussendlich in ein Kinderheim gibt und auf Nimmerwiedersehen verschwindet, lässt sie nicht los. Sie begibt sich auf die Suche nach ihr und wird über Umwege schließlich als Happy End sogar fündig.

Was macht diese Geschichte nach der Art "von der Tellerwäscherin zur Millionärin" nun zu einem der schlechtesten Filme der letzten Jahre? Mehrere Faktoren und durchaus auch ein Funken Schicksal gehen hier Hand in Hand. Die schlechte Schauspielleistung von Mariah Carey ist nicht von der Hand zu weisen und einer der größten Kritikpunkte an dem Film. Als Hauptfigur prägt sie den Film natürlich maßgeblich und das in diesem Falle leider zum Negativen. Filmkriker bemängelten überdies die Simpelhafte und Vorhersehbarkeit der Story, die laut den Kritiken an einen billigen und schnulzigen Groschenroman erinnert. In Kombination mit der schauspielerischen Leistung von Carey erreichte das einen absoluten Tiefpunkt in der Filmgeschichte und war dem Kino nicht würdig.

Ungünstig gewählt war jedoch auch die Veröffentlichung des Films. Der Gute-Laune-Soundtrack wurde direkt am 11. September 2001 veröffentlicht - exakt jenem Tag, an dem die Terroranschläge auf das World Trade Center die Welt erschütterten. In der Folgewoche erschien der Film dann in den Kinos. Er war dabei sogar der einzige Film, der im noch von den Anschlägen geschockten New York neu anlief. Ein denkbar schlechter und einfach richtig unpassender Zeitpunkt also, um einen derartigen Unterhaltungsfilm zu promoten. Im Endeffekt spielte der Film als kompletter, kommerzieller Misserfolg sogar nur rund ein Viertel seiner ursprünglichen Produktionskosten wieder rein.
25.02.2023 12:50 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/140355