Disney+ strahlte in den vergangenen Wochen die zweite Staffel der Ryan-Murphy-Serie aus. Die Qualität ist inzwischen alles andere als hervorragend.
Vor fast zweieinhalb Jahren gaben die Verantwortlichen des Senders FX, der Streamingdienst Hulu und der Serien-Mastermind Ryan Murphy bekannt, dass die Anthologie-Serie «American Horror Story» einen eigenen Ableger bekommen soll. Doch anders als sonst ist der Serien-Mastermind, der schon «Nip/Tuck» lieferte und seither immer wieder mit Produktionen überzeugt, gar nicht wirklich in die Serie involviert. Er schaffte zuletzt lieber die Netflix-Serien «Monster» über den Serienmörder Jeffrey Dahmer und «The Watcher». Beide Formate wurden kontrovers besprochen, sorgten aber schlussendlich für sehr hohe Aufrufzahlen bei Netflix.
In der zweiten Runde steuert Manny Coto fünf von acht Geschichten bei. Mit „Puppenhaus“, einem Prequel von „Coven“ hat man wenigstens wieder einen Anschluss an die früheren Werke gefunden. Jedoch sind die Geschichten von Coto, der schon «24: Live Another Day» und die späteren «Dexter»-Folgen an die Wand fuhr, eigentlich recht mau. In Puppenhaus versucht schließlich eine junge Frau namens Coby von einem verrückten Puppenmacher Van Wirt loszukommen. Dieser bringt regelmäßig Frauen um, die verschiedenen Spielen die wenigsten Punkte erreichen.
Bei „Lichthupe“ wird ein Paar vorgestellt, dass äußerst verschiedenen ist. Marci wird von einem unbekannten Mann in einem Jeep gejagt, doch dieser wollte ihr nichts Böses antun. Stattdessen werden die Zuschauer damit konfrontiert, dass die Eheleute ein schräges Geheimnis haben. Marci und Chaz führen nämlich eine offene Ehe – und einen dazugehörigen Folterkeller. Und zum Schluss darf sich auch der Ehemann an einer alten Bekannten austoben.
Apropos Bullshit der bizarren Weise: In „Milchmädchen“ steht die Prostituierte Celeste im Mittelpunkt, deren Pocken-Ausbruch im 18. Jahrhundert Neuenglands zunächst geheim gehalten wird. Doch ihre Freier saugen den Saft (oder Eiter?) ihrer Kuhpocken, so stellt es sich dann heraus, und hoffen, damit von Menschenpocken verschont zu werden. Zwischenzeitlich drückt sie vor laufender Kamera auch ihre Pocken aus – das ist eklig, auch wenn Prothesen zum Einsatz kommen. Nichtsdestotrotz kann man Autorin Our Lady J wenigstens zu Gute halten, dass ihr Film zumindest einen aufklärenden Zweck hat. Damit es bei der Serie am Ende auch noch schön trashig bleibt, kann der Zuschauer würfeln, welcher Akteur am Ende noch am Leben bleibt. Es dürfte überraschend werden.