Quotencheck: «Late Night Berlin»

«Late Night Berlin» zeigte im zurückliegenden Herbst zwei Gesichter. Ohne Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf im Vorlauf tat sich die Late-Night-Show schwer.

Klaas Heufer-Umlauf moderiert nun schon seit 2018 ohne Joko Winterscheidt den «Circus HalliGalli»-Nachfolger «Late Night Berlin» im Spätprogramm von ProSieben. Da Florida Entertainment von der Show sowohl eine Frühjahrs- als auch eine Herbststaffel produziert, ging das Format nun schon in seine zehnte Staffel. Am 6. September startete die neue Runde im Anschluss an das quotenstarke «Wer stiehlt mir die Show?»-Finale. Der Vorlauf färbte auf die Late-Night ab und bescherte Heufer-Umlauf 0,49 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von sehr guten 5,3 Prozent. In der Zielgruppe sorgten ab 23:32 Uhr 0,31 Millionen Umworbene für einen Marktanteil von grandiosen 14,1 Prozent.

Ab dem 13. September war Jenke von Wilmsdorff der Lead-In von «LNB», weswegen die Sendung deutlich früher auf Sendung ging. Ab 22:23 Uhr schalteten aber nur 0,28 Millionen Zuschauer ein, die Marktanteile rutschten auf schwache 1,9 und 5,1 Prozent. Aus der Zielgruppe stammten lediglich 0,19 Millionen. Die übrigen September- sowie die erste Oktober-Ausgabe verblieben auf dem eher schwachen Niveau, das dem durchschnittlichen Erfolg von «Jenke. Crime.» geschuldet war. Die Reichweite schwankte zwischen 0,33 und 0,29 Millionen, der Marktanteil kletterte zunächst auf 2,1 Prozent rutschte dann aber stetig ab und landete am 4. Oktober bei 1,7 Prozent. In der Zielgruppe waren die Werte schwankend. Die Reichweiten lagen bei 0,23, 0,18 und 0,24 Millionen, die Marktanteile wurden mit 6,9, 4,9 und 5,3 Prozent beziffert.

Am 11. Oktober folgte «Late Night Berlin» auf das True-Crime-Format «Unschuldig im Gefängnis? Der Fall Andreas Darsow». Um 22:17 Uhr waren diesmal 0,38 Millionen drin, der Marktanteil stieg auf 2,3 Prozent. In der Zielgruppe sorgten 0,26 Millionen für weiterhin unterdurchschnittliche 7,1 Prozent. Mitte Oktober begann dann eine neue «Joko & Klaas gegen ProSieben»-Staffel, sodass Heufer-Umlauf fortan selbst für seinen Vorlauf sorgte. Dies gelang ihm, sodass auch «LNB» profitierte. Die Reichweiten blieben zwar recht konstant, aber das Comedy-Format ging meist erst deutlich nach 23:00 Uhr auf Sendung, sodass die Marktanteile deutlich höher ausfielen.

Am 18. Oktober bescherten 0,39 Millionen Menschen ProSieben einen Marktanteil von soliden 3,6 Prozent, in der Zielgruppe standen 0,28 Millionen und sehr gute 11,5 Prozent zu Buche. Eine Woche später lagen die Reichweiten bei 0,38 respektive 0,30 Millionen, die Marktanteile wurden auf 3,4 und 11,1 Prozent beziffert. Gut lief es auch im November. Insgesamt kam man auf zweimal 0,42 und einmal auf 0,38 Millionen Zuschauer sowie auf Marktanteile von 3,7 und zweimal 3,5 Prozent. In der Zielgruppe wies die AGF 0,30, 0,27 und 0,29 Millionen aus. Die Marktanteile bewegten sich bei 12,3, 10,2 und 11,6 Prozent.

Unterm Strich stehen für elf neue «Late Night Berlin»-Folgen eine Gesamtreichweite von 0,37 Millionen auf dem Papier. Der Marktanteil liegt mit 3,0 Prozent unterhalb des ProSieben-Schnitts. In der Zielgruppe verzeichnete man durchschnittlich 0,26 Millionen 14- bis 49-Jährige sowie 9,2 Prozent. Unverkennbar ist, dass «Late Night Berlin» stark vom Vorlauf abhängig ist und vor allem dann sehr gut funktioniert, wenn der Vorlauf ebenfalls aus dem Hause Florida Entertainment stammt. In den kommenden Wochen zeigt ProSieben noch zwei Best-of-Ausgaben sowie ein Musik-Spezial.
22.11.2022 12:00 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/138355