Netflix schließt sich der britischen Quotenmessung an

Für die Statistiken ist das künftig eine wegbereitende Sache. Tagesaktuelle Reichweiten von Fernsehsendungen wird es allerdings auch weiterhin nicht geben.

Netflix hat sich der britischen Ratingagentur BARB angeschlossen und damit einen großen Coup für die Messung der TV-Zuschauerzahlen in Großbritannien gelandet. BARB berichtet zwar schon seit einem Jahr über die Streaming-Zahlen in Großbritannien – Zahlen, die nur den Kunden der Rundfunkanstalten zur Verfügung standen und nicht veröffentlicht werden durften –, aber bisher ohne die Beteiligung von Netflix und Amazon als Kunden. (Disney+ ist bereits angemeldet.)

Dies wird sich jedoch ändern, da Netflix nun bereit ist, sich dem Bewertungsgremium anzuschließen. Das bedeutet, dass BARB ab dem 1. November die Netflix-Nutzung – zusätzlich zu Streaminganbietern wie Disney+ – jeden Tag sowohl auf Service- als auch auf Programmebene melden wird. Dies geschieht auf dieselbe Weise, wie die Einschaltquoten für mehr als 300 Fernsehsender, Broadcast-Video-on-Demand-Plattformen (BVOD) sowie Werbe- und Abonnement-Video-on-Demand-Dienste (AVOD/SVOD) ermittelt werden.

Die Netflix-Zuschauerzahlen werden zwar immer noch bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein, da nur BARB-Kunden und Verkaufsstellen mit einer Sonderlizenz im Wert von 20.000 Pfund darauf zugreifen können, aber sie werden auf dieselbe Weise veröffentlicht werden können wie die Einschaltquoten von Fernsehsendern. Dennoch müssen die Erwartungen gebremst werden, weil einzelne Titel nicht vorkommen werden. Genauso wenig, wie beispielsweise eine tägliche Marktanteilsauswertung.
12.10.2022 09:31 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/137477