Jeden Montag blickt Quotenmeter auf die Quoten-Highlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. Diesmal liegt der Fokus auf den Morgenprogrammen von ARD, ZDF, RTL und Sat.1.
In den vergangenen Wochen und Monaten war es recht einfach Quoten-Flops im deutschen Fernsehen ausfindig zu machen, denn meist genügte schon ein Blick zu Sat.1. Der Bällchensender tat sich in den vergangenen Wochen und Monaten extrem schwer neue Programmmarken zu etablieren und brach die Mission zumeist nach kurzer Zeit wieder ab – zu sehen Anfang des Jahres bei « Jetzt. Besser. Leben. Mit Sat.1» oder zuletzt «Birgits starke Frauen» in der Primetime. Der aktuellste Neustart «Doppelt kocht besser», der für den Vorabend vorgesehen ist, tut sich ebenfalls schwer, was den Sender aber nicht davon abhält das Format am Vormittag zu wiederholen, was zuletzt bemerkenswert gut funktionierte und am vergangenen Donnerstag sogar für grandiose 13,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sorgte. Dementsprechend schmückte sich der Sender bei Twitter mit diesen Werten, nur um das Ergebnis wenig später zu relativieren – dazu gleich mehr.
Sat.1 ist und bleibt die stärkste Kraft am Morgen, das ist klar, doch wie schlagen sich eigentlich die anderen Sender mit ihren Morgenshows? RTL hatte zuletzt unter viel Aufsehen und mit neuen Namen – aber ohne neues Studio – seine Morgenschiene verändert und die Programmmarke «Punkt» wieder ausgegraben. Statt «Guten Morgen Deutschland» heißt es nun wieder «Punkt 6», «Punkt 7» und «Punkt 8». Die Probleme sind aber geblieben. Der RTL-Morgen performt sehr schwankend, in der vergangenen Woche reichten die Sehbeteiligung von 3,3 bis 10,5 Prozent. Dabei ist aber nicht gesagt, welche Stunde am besten funktioniert. So holte «Punkt 6» am Montag miserable 3,6 Prozent bei den Umworbenen, nur um sich am Donnerstag auf gute 10,5 Prozent zu steigern. «Punkt 8» bleibt das Sorgenkind, denn die letzte Stunde schaffte es in den vergangenen sieben Tagen kein einziges Mal mehr als acht Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen einzufahren. Entsprechend schwer haben es dann auch die Nachfolgesendungen. Dort schaffte es nur die Wiederholung von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» halbwegs brauchbare Werte zu markieren, wobei auch hier beispielsweise am Dienstag nur 6,9 Prozent zu Buche standen. Die «Unter uns»- und «Retourenprofis»-Wiederholungen sowie «Chefkoch TV» verbleiben im Anschluss im tiefroten Bereich.
Wir bleiben beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen, wechseln aber in die Primetime. Dort ist immerhin derzeit die Fußball-Europameisterschaft in England im Programm, die bislang vor allem beim jungen Publikum Anklang findet. Im Ersten schaffte es nur das Eröffnungsspiel und die bislang einzige Partie mit deutscher Beteiligung mehr als drei Millionen Zuschauer zu begeistern, das Duell gegen die Spanierinnen sorgte aber immerhin für die bislang höchste Einschaltquote des Turniers. 34,3 Prozent Marktanteil bei allen und 32,8 Prozent bei den Jüngeren reicht zwar nicht ganz an Spiele der DFB-Herren bei großen Turnieren ran, dennoch kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Die anderen Partien sorgen sowohl im Ersten als auch im Zweiten für durchschnittliche Werte, beim jungen Publikum sorgen vor allem die 21-Uhr-Partien meist für zweistellige Werte. So erreichte Frankreich gegen Belgien am Donnerstag starke 13,3 Prozent in der klassischen Zielgruppe.